Telegram begegnet Piraterie mit einer neuen Haltung. Aber wird der Messenger wirklich aktiv gegen Urheberrechtsverletzungen vorgehen?
Soziale Medien und urheberrechtlich geschützte Inhalte – eine Kombination, die häufig zu Rechtsstreitigkeiten führt. In diesem Spannungsfeld befindet sich auch Telegram. Der Messenger stand in der Vergangenheit häufig wegen angeblicher Untätigkeit bei Piraterievorwürfen in der Kritik. Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden. Nachdem Telegram zunächst als unbeeindruckt dargestellt wurde, zeigt man sich inzwischen offen für eine Zusammenarbeit gegen Piraterie, insbesondere in Malaysia.
Kritik am Umgang mit Urheberrechtsverletzungen
Zuletzt geriet Telegram ins Fadenkreuz der Öffentlichkeit, als ein spanischer Richter eine umstrittene Anordnung erließ, die Plattform landesweit zu sperren. Die Entscheidung wurde jedoch aufgrund der internationalen Aufregung vorläufig ausgesetzt. Ähnliche Kontroversen gab es in Russland, als das Land Telegram sperrte, was die Plattform allerdings nicht nachhaltig beeinträchtigte.
Auch das malaysische Kommunikationsministerium hat Telegram bereits mehrfach aufgefordert, stärker gegen Fehlverhalten vorzugehen. Insbesondere Piraterie, Betrug und die Verbreitung von Fake News stehen dabei im Fokus. Minister Fahmi Fadzil betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten und das Vertrauen in die Plattform zu stärken.
Die Geduld der Regierung mit Telegram war erschöpft, als die Plattform nicht auf Einladungen zu Gesprächen über Sicherheitsfragen reagierte. Ein Treffen zwischen dem malaysischen Minister und Telegram-Gründer Pavel Durov in Dubai zeigte jedoch erste Anzeichen von Fortschritt.
Telegram will Piraterie bekämpfen: Maßnahmen sollen ergriffen werden
Nachdem Telegram zunächst eine Zusammenarbeit abgelehnt hatte, drohte die malaysische Regierung mit Maßnahmen gegen die Plattform. Nach verbesserter Kommunikation signalisierte der Messenger jedoch seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.
Jüngste Berichte über Piraterie, einschließlich raubkopierter Filme, haben den Druck auf Telegram erhöht, Maßnahmen zu ergreifen. Minister Fadzil betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit Verleihern, Rechteinhabern und Regulierungsbehörden.
Es bleibt abzuwarten, wie Telegram auf diese Entwicklungen reagiert bzw. ob es sich an eine Vereinbarung hält. Die Plattform wird sich jedoch bewusst sein, dass sie sich den Forderungen nach Kooperation nicht dauerhaft entziehen kann. Am Ende könnte ein formelles Abkommen zur Eindämmung von Piraterie und anderen Rechtsverletzungen stehen.
Sollte dies der Fall sein, werden andere Länder, darunter sicherlich auch Deutschland, auf ein ähnliches Abkommen drängen. Man darf gespannt sein, wie sich die Geschichte entwickelt.
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