YouTube hat den Account des rechten Rapper Chris Ares gelöscht. Damit folgt Google anderen Diensten wie Spotify oder Amazon Music.
Chris Ares darf seine Musik nicht mehr auf YouTube verbreiten. Auf dem Kanal des 28-jährigen rechten Rappers findet sich jetzt ein Hinweis zur Löschung seines Kontos. Christoph Aljoscha Zloch, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, fand hier viel Gehör. Er konnte eine beachtliche Zahl an Abonnenten vorweisen. YouTube sagte gegenüber Tarnkappe.info, nach einer Anpassung der Richtlinien habe man bereits 25.000 Konten gelöscht. Das Videoportal geht schon seit Jahren vereinzelt gegen allzu extreme Aussagen vor.
Chris Ares und seine Musik nahezu überall gesperrt
Die vergangenen Monate waren schwer für den der Identitären Bewegung nahestehenden Musiker, der einst sogar auf iTunes die Hip-Hop-Charts anführte. Dass YouTube reagieren würde, war nur eine Frage der Zeit. Denn erst löschte Spotify sämtliche Lieder, dann zog auch Amazon Music nach und verbannte seine Inhalte von der Plattform. Spotify gab an, Werke auf der Plattform zu verbieten, die „ausdrücklich und hauptsächlich zu Hass oder Gewalt gegen eine Gruppe oder ein Individuum aufgrund von Merkmalen wie Religion, Geschlechtsidentität, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Nationalität, sexuelle Orientierung oder Behinderung aufrufen“ . Einige Tage vorher hatte bereits Amazon Music die Inhalte von Chris Ares entfernt. Auf Twitter berichteten am Donnerstagabend einige User davon, dass nun auch YouTube wohl nachgezogen habe. Dort hatte Chris Ares bis vor kurzem 80.000 Abonnenten.
2018 trendete das Mobilisierungsvideo von Chris Ares zu Chemnitz zeitweise auf #1 auf YouTube, heute wurde sein Kanal offline genommen. Youtube zieht damit Amazon, iTunes und Spotify nach. Er hatte mit 81k Subscribern über 9,5 Millionen Views auf seinem Kanal. pic.twitter.com/rUzSFk7t0q
— Miro Dittrich (@DittrichMiro) August 13, 2020
Google zu Tarnkappe.info: „ungeheuerlich“ gegen Regeln verstoßen
Gegenüber Tarnkappe.info bestätigte Google die Beiträge auf den Social Media-Plattformen: Chris Ares und seine Musik sind auf YouTube nicht mehr willkommen. Die Beweggründe sind die gleichen wie bei Spotify. „Wir haben strenge Richtlinien, die Hatespeech auf YouTube verbieten, und beenden jeden Kanal, der wiederholt oder ungeheuerlich gegen diese Richtlinien verstößt“, sagt man uns auf Anfrage. Nach einer Aktualisierung der Richtlinien verbuchte YouTube nach eigenen Angaben einen fünffachen Anstieg bei der Entfernung von Videos. 25.000 Kanäle wurden demnach „wegen Verstoßes gegen unsere Richtlinien für Hassreden“ eingestellt.
Chris Ares habe gegen eine ganze Reihe Regeln verstoßen. „Kanäle, die wiederholt oder vehement gegen unsere Politik verstoßen, indem sie behaupten, dass Mitglieder geschützter Gruppen anderen von Natur aus unterlegen seien, werden eingestellt“, sagt uns das Presseteam. Oftmals würden „solche Kanäle“ YouTube-Videos verwenden, „um Links zu hasserfüllten Inhalten außerhalb der Plattform zu setzen“.
YouTube löschte 100.000 Videos und 100 Millionen Kommentare
Weiterhin wurde uns geschildert, dass YouTube im ersten Quartal 2020 über 100.000 Videos und 100 Millionen Kommentare wegen Hass und Schikane löschte. Das Videoportal verweist auf weitere populäre YouTube-Channel, die ihre Accounts wegen Hatespeech bereits verloren haben. Darunter befinden sich der Kanadier Stefan Molyneux, der US-Amerikaner David Duke sowie der Kopf der Identitären Bewegung, Martin Sellner.
Tarnkappe.info