Die Mozilla Foundation teilte den Entwicklern von Firefox-Erweiterungen mit, dass sie diese endlich für die mobile Version umsetzen sollen.
Endlich plant die Mozilla Foundation Firefox Add-ons auf Android verfügbar zu machen. Und zwar irgendwann nach der für den 21. November erwarteten Veröffentlichung der Version 120 des Browsers.
In dieser Woche forderte die Organisation die Entwickler auf, ihren Quellcode in Vorbereitung auf das Ereignis zu überprüfen. Darüber berichtete das Newsportal The Register. Man rechnet mit einer großen Nachfrage der Community.
Firefox-Nutzer wollen mobile Version nach Bedarf erweitern
„Wir erwarten ein starkes Interesse von Nutzern, die begeistert sind, all die neuen Möglichkeiten zu erkunden, wie sie Firefox für Android anpassen können„, schrieb Scott DeVaney, Staff Editorial Manager für Firefox-Add-ons, in einem Blogbeitrag. Aktuelle Trends sollen darauf hindeuten, dass es im Dezember mehr als 200 neue Erweiterungen für den mobilen Firefox geben wird. Diese sollen auf der Website addons.mozilla.org (AMO) angeboten werden.
Mozilla hat mindestens seit 2019 an der Ausarbeitung dieser Idee gearbeitet, als Vesta Zare, Product Strategy Lead für Firefox Mobile, die Idee in einem Beitrag im GitHub-Repository für Fenix, einer überarbeiteten Version von Firefox für Android, vorschlug.
Mozilla befürchtet Sicherheitslücken aufgrund von Add-ons
Aber der Fortschritt ging nur langsam langsam. Auch haben Mitarbeiter Bedenken wegen der Sicherheit geäußert. Ein wichtiges aber ärgerliches Thema, wenn es um Erweiterungen geht. Wenn Nutzer des Firefox für Android Erweiterungen herunterladen und installieren können, die nicht gründlich geprüft wurden, stellt dies ein Risiko dar.
Insbesondere wenn man bedenkt, wie sensibel die auf dem Smartphone gespeicherten Daten sind. Dazu zählen ja auch Kreditkartendetails und viele weitere persönliche Daten. Im Desktop-Ökosystem waren Browser-Erweiterungen in der Vergangenheit eine häufige Quelle für Malware und Missbrauch des Firefox. Doch auch die Add-Ons von Chrome waren mitunter gefährlich.
Kann Mozilla damit Marktanteile zurückgewinnen?
Trotz der Sicherheitsrisiken ist die Erweiterbarkeit von Webbrowsern eines der entscheidenden Merkmale. Vor allem wenn es um die Konkurrenz mit anderen Browsern geht. Der Firefox hat in den letzten Jahren bei Desktop-PCs erhebliche Marktanteile an seine Konkurrenten abgeben müssen, auch in Deutschland.
Für den Google Chrome gibt es für die mobile Version übrigens noch gar keine Erweiterungen. Für die App des russischen Yandex Browsers oder den aus Estland stammenden Browsers Kiwi bietet man sie hingegen an. Die App von Kiwi basiert auch auf Chromium wie der Google Chrome.
Mit Firefox-Erweiterungen können Hacker viel Unsinn anstellen
Als Begründung für die enorme Verzögerung gab Mozilla im Frühjahr 2022 an, Add-ons hätten Zugang zu viel leistungsfähigeren Funktionen als Websites. Deswegen dürfe man mit dem Thema nicht zu lasch umgehen. Sie als Türsteher der Erweiterungen müssten diese auf Herz und Nieren überprüfen, um die Nutzer vor bösartigen Add-ons zu schützen. Mozilla suche noch nach dem richtigen Gleichgewicht zwischen ihrer Aufsicht über die Software, der Sicherheit aller Firefox-Nutzer, der eigenen Handlungsfähigkeit und Offenheit.
Viele Monate später nach den ersten Ankündigungen sieht es jetzt tatsächlich so aus, als wenn Mozilla die eigenen Visionen für ein offeneres WWW im Dezember diesen Jahres erfüllen wird. Wenn man auch im Desktop-Bereich Marktanteile zurückgewinnen will, muss der Firefox deutlich schneller werden. Zumindest so schnell in der Bedienung, wie beispielsweise die Browser von Google und Microsoft.