Die Behörden haben mal wieder die Server des E-Mail- und Hosting-Providers Cock.li durchsucht. Seit in paar Minuten läuft alles wieder.
Alle Jahre wieder: Die Behörden haben erneut die Server des E-Mail- und Hosting-Providers Cock.li durchsucht. Seit in paar Minuten läuft alles wieder. Der Dienst war schon einmal vor einem und vor vier Jahren im Fokus der Behörden. Die Ursache der jüngsten Beschlagnahmung ist bisher ungeklärt.
E-Mails, XMPP-Server & Webspace: Zahlung per Monero & BTC
Beim Anbieter Cock.li kann man Onion-Webseiten hosten lassen, zudem verfügt man über eigene Jabber-Server. Bezahlen kann man dort unter anderem mit den Kryptowährungen Bitcoin und Monero. Bekannt ist der Dienst aber primär als E-Mail-Provider. Gestern gab man bekannt, dass alle Server aufgrund einer Durchsuchungsmaßnahme offline genommen werden mussten. Aufgrund der Verschlüsselung bestehe aber nach eigenen Angaben kein Risiko, dass die Ermittler an die Daten der Nutzer gelangen können, hieß es.
Seit ein paar Minuten laufen die Server wieder. Merkwürdigerweise wurden die Betreiber gar nicht von den Behörden kontaktiert. Wie auch beim letzten Mal gehen die Macher davon aus, dass man sie auch im Nachhinein nicht über die Hintergründe der Durchsuchung aufklären wird. Man sei jetzt bei Cock.li damit beschäftigt herauszufinden, was die Ermittler auf ihren Servern im Detail angestellt haben. Interessant ist insbesondere ob es gelungen ist, an die verschlüsselten Daten der Nutzer zu gelangen.
https://t.co/dssXsyceyo is back online! All services are operational, you can read the final update here:https://t.co/PrNSm5N9Si
Please let me know anything you notice that’s still not working. I love you!
— Vincent Canfield (@gexcolo) November 21, 2019
Cock.li schon häufiger im Visier von Behörden
Der Anbieter verfügt über eine Reihe unterhaltsamer als auch höchst geschmackloser Domains, die nichts als provozieren sollen. Im Dezember 2015 hat man in Los Angeles vorsichtshalber alle öffentliche Schulen nach einer Drohung per E-Mail geschlossen. Der Hoax ging von einer E-Mail dieses Anbieters aus. Die New Yorker Behörden reagierten hingegen nicht auf die Drohgebärden per E-Mail.
Betreiber der OvO Systems Ltd. mit einem Briefkasten auf den Seychellen ist der US-Amerikaner Vincent Canfield, der in der Vergangenheit schon häufiger den juristischen Beistand der prominenten Anwältin Jesselyn Radack benötigt hat. Radack vertrat in der Vergangenheit Whistleblower wie Thomas Drake oder Edward Snowden. Cock.li wurde im letzten Quartal des Jahres 2013 gegründet und finanziert sich teilweise über Spenden und den Verkauf eigener Merchandising-Produkte. In der Vergangenheit war der Dienst unter anderen bei den Nutzern des Imageboards 8Chan recht beliebt.
Tarnkappe.info