Das Pegasus Projekt beweist: Journalisten und hochrangige Politiker gehören zu den Opfern der berüchtigten Spionage-Software aus Israel.
Das Pegasus-Projekt und ein Leak von 50.000 Telefonnummern
„Die Behauptung, dass die Daten von unseren Servern durchgesickert sind, ist eine komplette Lüge und lächerlich, da solche Daten nie auf einem unserer Server existiert haben.“ (NSO Group)Aber die Beweislast ist einfach zu erdrückend, um dieser Gegendarstellung einfach so glauben zu können. Nach Angaben von Amnesty International kommen die ca. 50.000 Telefonnummern aus dem Pegasus-Projekt von Kundenanfragen. Kunden der NSO Group haben anscheinend all diese Telefonnummern prüfen lassen, um zu sehen, ob ihre potenziellen Opfer angreifbar sind.
Der Deutsche Journalisten-Verband spricht von einem nie dagewesenen Überwachungsskandal
Eine gründliche Analyse der Pegasus-Projekt-Telefonnummern und daraus resultierende weiterführende Recherchen zur NSO Group beweisen illegale staatliche Abhörmaßnahmen in sehr vielen Ländern. Darunter finden sich unter anderem Aserbaidschan, Ungarn, Indien, Bahrain, Kasachstan, Mexiko, Marokko, Ruanda, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Ob die Pegasus-Spionagesoftware der NSO Group tatsächlich auch gegen deutsche Journalisten eingesetzt wurde, versucht nun der DJV-Vorsitzende Frank Überall von den deutschen Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten in Erfahrung zu bringen.„Ein nie da gewesener Überwachungsskandal. Für die Sicherheitsbehörden muss es jetzt heißen: Karten auf den Tisch! Wir wollen Fakten sehen und keine Ausflüchte“ (Frank Überall)
Edward Snowden: Das ist der Leak des Jahres 2021!
Edward Snowden spricht bei Twitter sogar vom „Leak des Jahres“: Telefonnummern von mehr als 180 Journalistinnen und Journalisten weltweit finden sich in der Pegasus Projekt-Liste.„Darunter Roula Khalaf, die Chefredakteurin der Financial Times in London, und Reporter und Redakteure von Medien wie der New York Times, CNN, Reuters, dem Economist, Al Jazeera, Wall Street Journal, Associated Press und weiteren Medien.“ (Quelle: sueddeutsche.de)