Logo des Messengers ICQ auf einem Smartphone
Logo des Messengers ICQ auf einem Smartphone
Bildquelle: burdun, Lizenz

Aus für den ICQ-Messenger: Ein Klassiker verabschiedet sich

Ein Urgestein nimmt Abschied: Nach 27 langen Jahren wird der einst bei vielen beliebte ICQ-Messenger eingestellt.

Eine Ära geht zu Ende – der ICQ Messenger stellt am 26. Juni 2024 nach 27 Jahren seinen Betrieb ein. Damit gehört einer der ersten Messenger der Welt bald der Vergangenheit an. Für die Generation der über 30-Jährigen wird ICQ eine nostalgische Erinnerung an das Internet bleiben.

Ein Messenger mit israelischen Wurzeln

Der ICQ-Messenger wurde 1996 von der israelischen Firma Mirabilis gegründet und brachte frischen Wind in die Online-Kommunikation. Das innovative Konzept mit Nummern statt festen Namen und der Möglichkeit, Nicknames frei zu wählen, machte den Dienst zunächst zum Publikumsliebling. Die Nutzerzahlen stiegen rasant.

Nach dem Verkauf an AOL ging ICQ an das russische Unternehmen VK. Trotz der Besitzerwechsel blieb der Messenger für viele eine schöne Erinnerung an die Anfänge des Internets. Im Jahr 2001 erreichte ICQ mit über 100 Millionen Accounts seinen Höhepunkt als führende Plattform für Online-Chats.

Doch die Konkurrenz schlief nicht. WhatsApp, Signal und Co. haben ICQ technologisch überholt und dem Ur-Messenger mit fortschrittlichen Verschlüsselungs- und Datenschutzfunktionen das Leben schwer gemacht.

Das Aus für den ICQ-Messenger: Abschied von einem Urgestein

Jetzt ist Schluss: Der ICQ-Messenger wird eingestellt. Eine Ära geht unwiderruflich zu Ende. Die Nutzer müssen sich nach Alternativen umsehen. Der Mutterkonzern VK empfiehlt den Umstieg auf den eigenen Messenger. Doch dieser Rat ist nicht ganz ungefährlich, denn VK steht unter staatlichem Einfluss und kooperiert mit russischen Behörden – für Datenschützer ein No-Go.

Für ICQ-Nutzer, die Wert auf Datenschutz und Vertraulichkeit legen, gibt es erfreulichere Optionen wie Signal, Threema oder Telegram. Denn diese Messenger sind dank moderner Verschlüsselungstechniken wesentlich besser für den Schutz der Privatsphäre gerüstet.

Mit dem ICQ-Messenger geht ein Pionier des digitalen Zeitalters in den Ruhestand. Der einstige Quasi-Monopolist hat die Art und Weise unserer Online-Kommunikation revolutioniert. Aber sein Erbe lebt in den heutigen Messenger-Apps weiter. Wer jedoch Wert auf Datensicherheit legt, sollte auf vertrauenswürdige Alternativen zurückgreifen, die zeitgemäßen Standards entsprechen.

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.