DDoSecrets
DDoSecrets
Bildquelle: Facebook-Gruppe von DDoSecrets

DDoSecrets: Fast 5,8 TB russischer Daten seit Kriegsbeginn geleaked

DDoSecrets veröffentlicht seit Beginn des Krieges in der Ukraine fast 5,8 TB an Daten. Die meisten erbeuteten Daten stammen von Anonymous.

Die Netz-Aktivisten „Distributed Denial of Secrets“ (kurz DDoSecrets) geben bekannt, fast 5,8 TB russischer Daten geleakt zu haben. Die Aktivisten konnten in den letzten zwei Monaten somit 5,8 Millionen russische Dokumente und E-Mails veröffentlichen.

OpRussia: Eine Kriegserklärung und eine IT-Armee

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist kein gewöhnlicher Krieg. Denn schon ziemlich früh war eines klar. Dieser Krieg entscheidet sich nicht nur auf dem Schlachtfeld. Der Aufforderung von Mykhailo Fedorov, mit einer IT-Armee die Ukraine im Kampf gegen Russland zu unterstützen, haben sich weltweit viele angeschlossen.

Zu den wohl bekanntesten Unterstützern der Cyberarmee gehört wohl auch das berüchtigte Hacker-Kollektiv Anonymous.

Nach Angaben von Anonymous, handelt es sich also um den größten globalen Hacktivisten-Angriff auf einen Staat in der Geschichte des Internets. Und so abwegig ist diese Behauptung wahrlich nicht. Denn seit Beginn des Krieges und OpRussia konnten immerhin ca. 5,8 TB an russischen Daten von einer weltweit rekrutierten IT-Armee auf der Wikiseite von DDoSecrets geleakt werden.

Distributed Denial of Secrets veröffentlicht fast 5,8 TB an russischen Daten

Auf diese erstaunliche Tatsache weist uns in einem Twitter-Tweet eines der Gründungsmitglieder von DDoSecrets, Emma Best, hin.

Die Liste mit russischen Leaks wird ständig länger und betrifft immer mehr Firmen in Russland. Zuletzt kamen bei DDoSecrets noch 575.000 E-Mails von der russischen Immobilienverwaltungsgesellschaft Sawatzky und einer Investmentfirma hinzu.

Zu den namhaften Kunden dieser Immobilien-Firma zählen bekannte Namen wie Du Pont, Lenovo, Whirlpool, Aveva, Wella, Johnson + Johnson, Cisco, Google, Swatch, Avito, Samsung, Microsoft, Western Union, Saint-Gobain, Turkish Airlines und der British American Tobacco.

Aber auch die fast 250.000 E-Mails einer russischen Investmentfirma wurden kürzlich auf der Seite von DDoSecrets veröffentlicht.

Auch für diese beiden letzten Leaks übernehmen die Hacktivisten von Anonymous die Verantwortung.

DDoSecrets: Ein Kampf gegen Diktaturen, Korruption, Polizeigewalt, Steuersünder und Russland

Es ist wohl ein Kampf gegen Windmühlen. Denn auch nach unzähligen DDoSecrets-Leaks ist die Welt leider noch kein besserer Ort geworden.

Distributed Denial of Secrets hat neben Daten über Steueroasen auch Chats von Neonazi-Gruppierungen und E-Mails des chilenischen Militärs veröffentlicht, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Tarnkappe.info

Ohne Zweifel haben sowohl Anonymous, als auch OpRussia, viel dazu beigetragen, den Bekanntheitsgrad von Distributed Denial of Secrets (DDoSecrets) noch einmal kräftig zu steigern.

Und selbst wenn die unglaubliche Menge an erbeuteten Daten keinen direkten Einfluss auf Putins Krieg gegen die Ukraine haben sollte, so dürften die „geklauten“ Daten noch lange einen tiefen und wertvollen Einblick in die Funktions- und Denkweise Russlands bieten.

Tarnkappe.info

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.