Telefonbetrug in Deutschland häuft sich: Das Örtliche und Das Telefonbuch reagieren mit einem umfangreichen Maßnahmenkatalog.
Die Maßnahmen sollen einerseits potenzielle Opfer gegenüber Telefonbetrügern schützen und andererseits weiterhin die gewohnte telefonische Erreichbarkeit sicherstellen soll. Eigeninitiative auf Seiten von Privatpersonen ist ebenfalls gefragt – insbesondere mit Hinblick auf Betrugsmaschen wie den weitverbreiteten „Enkeltrick„.
Betrüger werden kreativer – und Betrugsmaschen damit schwieriger zu identifizieren
Der eingangs erwähnte Enkeltrick ist längst nicht mehr die einzige Betrugsmasche. Betrüger täuschen unter anderem auch Telefonanrufe von Polizeibeamten oder anderen öffentlichen Institutionen vor, locken Personen unfreiwillig und oftmals völlig unbewusst in teure Abo-Fallen oder spielen den später Geschädigten einen großen Gewinn vor – der freilich niemals ausgezahlt wird.
Dabei charakterisiert die Betrüger, wie auch gelbeseiten.de angibt, ein perfides Vorgehen: Sie zielen ganz speziell auf die Schwächeren der Gesellschaft und vielmals auf technologisch wenig avancierte Personen ab. Anders gesagt: Vor allem Menschen im hohen Alter sind das Ziel, weshalb sie in öffentlich einsehbaren Telefonverzeichnissen auch vermehrt nach Vornamen suchen, die auf Rentner hindeuten. Klassische deutsche Vornamen, von Hildegard bis Wilhelm, legen aus Sicht der Telefonbetrüger das ideale Fundament für einen erfolgreichen Betrugsversuch – während junge und technologisch affine Menschen kaum überhaupt darauf reinfallen und Gespräche im Regelfall einfach direkt beenden.
Telefonbetrug: Maßnahmen von Online-Verzeichnissen sollen es Angreifern schwerer machen
Durch abgekürzte Vornamen soll die eben erwähnte Masche, gezielt nach potenziellen Rentnern zu suchen, an Attraktivität verlieren. Des Weiteren möchten Online-Verzeichnisse die Suchmöglichkeiten und die dahinter arbeitende Suchlogik einschränken. Eine Möglichkeit nach bestimmten Vornamen zu suchen, gibt es beispielsweise schon jetzt nicht mehr.
Des Weiteren arbeiten die Portale fortlaufend mit der Zentralen Geschäftsstelle der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und weiteren staatlichen Institutionen zusammen, um Betrüger zu überführen und Opfer präventiv zu schützen.
Eigeninitiative ist gefragt: Weniger Gutmütigkeit zeigen und weniger leichtgläubig am Telefonhörer agieren
Maßnahmen helfen wenig, wenn später Geschädigte nach wie vor aus Unwissenheit oder Naivität auf eigentlich relativ stumpf konstruierte Betrugsversuche reinfallen. Selbstverständlich sollten am Telefon niemals gegenüber Unbekannten finanzielle Daten oder beispielsweise Passwörter herausgegeben werden. Genauso unwahrscheinlich ist der große Gewinn bei einem Gewinnspiel, an dem man selbst gar nicht teilgenommen hat. Wenn dann noch abstruse Gebühren entrichtet werden sollen, um den Gewinn überhaupt zu erhalten, sollten alle Alarmglocken schellen. Ansonsten erleichtert man den Telefonbetrug erheblich.
Datenschutz fängt beim eigenen Verhalten an: Gegenüber Unbekannten sollten keine persönlichen Daten herausgegeben werden, ganz egal welcher Art. Selbst womöglich unscheinbar wirkende private Informationen können von Betrügern genutzt werden, um die Identität einer Person zu rekonstruieren. Sie nutzen diese Informationen dann an anderer Stelle, um sich Zugang zu Profilen oder Konten zu verschaffen. Generell gilt: Sobald am Telefon etwas merkwürdig wirkt, sollten sich Menschen auf ihren gesunden Menschenverstand verlassen – und sofort auflegen.
Selbst bei der Wortwahl fängt der Eigenschutz schon an. Insbesondere automatisierte Anrufe aus dem Ausland zielen oftmals weniger auf einen konkreten Vertragsabschluss ab. Den Betrügern genügt es schon, wenn der oder die Angerufene einfach ein bestimmtes Wort sagt – wie zum Beispiel „Ja“ oder „Einverstanden“. Die Verbraucherzentrale Deutschland warnt konkret davor, derartige Worte und Synonyme gegenüber Unbekannten am Telefon zu äußern.
Telefonbetrügern nicht auf den Leim gehen!
Viele junge Menschen sind per Festnetz gar nicht mehr erreichbar. Deshalb suchen sich Betrüger da umso lieber Menschen im hohen Alter, die aus deren Sicht ein leichtes Opfer darstellen. Online-Verzeichnisse leisten ihren Beitrag zum Schutz davor, aber allen voran ist es die Pflicht eines jeden sich selbst zu schützen.
Anmerkung: Wir haben für die Veröffentlichung dieses Beitages zum Thema Telefonbetrug eine Kompensation erhalten.