Der Spieleentwickler CD Projekt Red stellt als Reaktion auf Putins Ukraine-Invasion den Verkauf der eigenen Spiele in Russland ein.
Während der Krieg fortdauert, reagieren Studios, wie CD Projekt Red, weltweit, indem sie ihre Inhalte zurückziehen oder einschränken. CD Projekt RED setzt gerade den digitalen Verkauf und den physischen Versand von Produkten nach Russland und Weißrussland aus. Dazu gehören auch Spieleverkäufe auf GOG, der PC-Storefront, die der Muttergesellschaft des Entwicklers, CD Projekt, gehört und von ihr betrieben wird. Der Spieleentwickler kreierte beispielsweise The Witcher-Spiele und Cyberpunk 2077. Darüber berichtete The Verge.
CD Projekt Red, der polnische Entwickler und Publisher von Computerspielen für den internationalen Markt, schließt sich u.a. Apple mit Boykott-Maßnahmen an, um den Verkauf nach Russland vollständig einzustellen. Viele andere Unternehmen haben als Reaktion auf die russische Invasion ebenfalls Änderungen an ihren Produkten und Dienstleistungen vorgenommen. In der Spielebranche haben E- Sport-Organisationen Turniere und Mannschaften ausgesetzt und EA entfernte russische Mannschaften aus seinen FIFA- und NHL-Spielen. Auch viele weitere Unternehmen, darunter Snapchat, Rakuten und andere stoppen Anzeigen in der Region.
CD Projekt Group erklärt sich mit Ukraine solidarisch
Nur einen Tag, nachdem der stellvertretende Ministerpräsident der Ukraine Spieleentwickler aufgefordert hatte, sich aus den russischen Märkten zurückzuziehen, hat die CD Projekt Group darauf reagiert. Mykhailo Fedorov, stellvertretender Ministerpräsident der Ukraine, drängte Gaming-Unternehmen, wie Microsoft und Sony, sich angesichts der anhaltenden Invasion Russlands in der Ukraine vorübergehend aus den russischen Märkten zurückzuziehen und russische Konten zu sperren. In einem Appell auf Twitter rief er dazu auf:
„Sie wissen definitiv, was gerade in der Ukraine passiert. Wenn Sie menschliche Werte unterstützen, sollten Sie den russischen Markt verlassen.“
Spende soll Opfer unterstützen
In einer Erklärung auf Twitter kündigte CD Projekt Red gestern an, alle Verkäufe seiner Spiele in Russland und Weißrussland einzustellen. Zudem spendete das Unternehmen am Tag nach Beginn der Invasion etwa 242.000 US-Dollar an eine humanitäre Gruppe zur Unterstützung der Opfer des Konflikts.
In der Erklärung heißt es:
„Angesichts der russischen Militärinvasion in unserem Nachbarland Ukraine hat die CD Projekt Group bis auf weiteres die Entscheidung getroffen, alle Verkäufe unserer Spiele nach Russland und Weißrussland einzustellen. Heute beginnen wir mit unseren Partnern zusammenzuarbeiten. Wir werden den digitalen Verkauf aussetzen. Zudem werden wir die physischen Lagerlieferungen von Produkten der CD PROJEKT Group sowie aller auf der GOG-Plattform vertriebenen Spiele in die Gebiete Russland und Weißrussland einstellen.
Die gesamte CD Projekt Gruppe steht fest zu den Menschen in der Ukraine. Zwar sind wir keine politische Einheit, die in der Lage ist, staatliche Angelegenheiten direkt zu beeinflussen. Wir streben auch nicht danach, eine zu sein. Dennoch glauben wir, dass kommerzielle Einheiten, wenn sie vereint sind, die Macht haben, globale Veränderungen in den Herzen und Köpfen der einfachen Menschen anzuregen. Wir wissen, dass Spieler in Russland und Weißrussland, Personen, die nichts mit der Invasion der Ukraine zu tun haben, von dieser Entscheidung betroffen sein werden. Jedoch möchten wir mit dieser Aktion die globale Gemeinschaft weiter dazu bringen, darüber zu sprechen, was im Herzen Europas vor sich geht.
An unsere Brüder und Schwestern, die für ihr Heimatland kämpfen, bleib stark! Ehre der Ukraine“.
In einem Bericht an Investoren schätzte das Unternehmen, dass
„der ungefähre kumulierte Anteil Russlands und Weißrusslands an den Produktverkäufen von CD PROJEKT RED und an den im GOG.COM-Segment erzielten Verkaufserlösen in den letzten 12 Monaten 5,4 % bzw. 3,7 % betrug .“
CD Projekt-Aktion stieß auch auf massive Kritik
Nachdem CD Projekt (Muttergesellschaft von CD Projekt Red und Eigentümer des Digital-Gaming-Händlers GOG) die Entscheidung zum Verkaufsstopp traf, dauerte es nicht lange, bis das eine Reaktion provozierte. Es führte zu einer Cyberpunk 2077 -Rezensionsbombe. Zudem sind „so ziemlich alle Spiele des Unternehmens auf Steam von einer Flut negativer Rezensionen betroffen.“ Dies beobachtete techraptor.net.
Es hagelte dabei Kritiken, wie die Folgende:
„Spiele sollten ebenso wie Sport aus der Politik ausgeschlossen werden. Besonders wenn man nicht versteht, wie unsere Leute leben. Es ist einfach unmöglich, etwas zu ändern, ohne ALLES zu zerstören, was wir haben. Ich hoffe, Sie, die polnischen Heuchler, die Sie die ganze Zeit waren, werden es eines Tages verstehen, was im Prinzip unwahrscheinlich ist.“
Tarnkappe.info