Der Internetprovider Cox hat einen "Copyright-Wiederholungstäter" gesperrt. Grund dafür ist wohl die Sorge vor hohen Geldstrafen.
Der US-amerikanische Internetprovider Cox spürt stets den Atem großer Unternehmen der Unterhaltungsindustrie im Nacken. Die fordern strengere Maßnahmen gegen Kunden, die aus ihrer Sicht wiederholt gegen das Copyright verstoßen. Kürzlich sperrte der ISP einem Kunden den Internetzugang. Wohl auch, weil dem Unternehmen noch die 1 Millarde US- Dollar-Strafe aus dem Vorjahr im Kopf herumspukt.
ISP Cox beugt sich dem Druck
TorrentFreak berichtet über einen Cox-Kunden, der angeblich mehrfach gegen das Copyright-Gesetz verstieß und dem P2P-Blog nun sein Leid klagt. Bei jedem gemeldeten Verstoß stelle der Anbieter das Internet ab. „Sie schalten euer Internet aus und ihr müsst anrufen, um herauszufinden, warum, und sie verwarnen euch und schalten euch dann wieder frei“, so der Kunde. Die Vorwürfe seien derweil nicht geprüft, sondern lediglich Aufforderungen von großen Firmen, die ihre Rechte bedroht sehen. Dass Cox prompt auf Befehl von Dritten handelt, hat einen Grund: Das Bundesgerichts in Alexandria forderte Cox Ende vergangenen Jahres dazu auf, eine Milliarde US-Dollar Schadenersatz zu zahlen. Jede einzelne der circa 10.017 Rechtsverletzungen hat das Gericht mit jeweils 99.000 US-Dollar beziffert.
Sechs Monate Sperre
Um weitere drastische Strafen zu verhindern, lässt das Unternehmen nun besondere Vorsicht walten. Eine Tabelle mit den jeweiligen Verstößen gibt den Abonnenten Auskunft über ihr Fehlverhalten. Nachdem die angeblichen Verstöße nicht aufhörten, sperrte Cox dem besagten Kunden für sechs Monate das Internet. In dem Informationsscreen stehe aber außerdem, dass „alle zusätzlichen Dienstleistungsprodukte noch aktiv und zugänglich sind“. Also ganz verzichten will man auf den Kunden dann doch nicht.
Cox: Eine Überwachung findet nicht statt
In einer Mitteilung sagte Cox daraufhin dem „Wiederholungstäter“, dass der ISP zwar die übermittelten Informationen nicht überwacht, dafür aber Maßnahmen aufgrund von Anschuldigungen Dritter ergreift. In diesem Fall ging die Initiative von Paramount, Viacom, und NBCUniversal aus. „Wir haben jedoch die Politik, im Einklang mit dem Digital Millenium Copyright Act Maßnahmen zu ergreifen, wenn wir Mitteilungen über behauptete Rechtsverletzungen erhalten. Wir haben auch eine Politik der Beendigung von Wiederholungstätern in Übereinstimmung mit dem Digital Millenium Copyright Act Safe Harbor für Online-Dienstanbieter“.
„Ich gebe Cox keine Schuld. Ihnen sind die Hände gebunden“, sagt der Kunde. Seinem ISP wirft er nur vor, ihre Dienste für zu hohe Preise anzubieten und dass Cox in manchen Gebieten ein Monopol darstelle. „Man kann nicht kontrollieren, was jeder in einem Haushalt oder Unternehmen im Internet tut. Internetdienste zu verweigern, wenn sie die einzige Wahl sind, ist falsch.“
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