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Bildquelle: Alf, thx! (CC0 1.0)

„Everything Everywhere All at Once“: Piraterie ging nach Oscar-Sieg durch die Decke

Der Kinofilm "Everything Everywhere All at Once" stürmte die Oscar-Verleihung. Danach ging die Piraterie des Werkes förmlich durch die Decke.

Bei der Oscar-Preisverleihung vergangenes Wochenende dominierte der Actionfilm „Everything Everywhere All at Once“ mit nicht weniger als sieben Auszeichnungen, darunter auch der für den besten Film. Der unabhängig produzierte Film war bereits im vergangenen Jahr an den Kinokassen erfolgreich.

Doch die Oscar-Verleihung bescherte Michelle Yeoh und ihrem Waschsalon einen unerwarteten Höhepunkt. Nach den von TorrentFreak gesammelten Daten ist auch die Piraterie dieses Werkes nach der Bekanntgabe der Gewinner gewaltig in die Höhe geschnellt.

Everything Everywhere All at Once heimste 7 Oscars ein

Mit insgesamt sieben Preisen, darunter für den besten Film, die beste Regie und die beste Schauspielerin, war „Everything Everywhere All at Once“ (in Deutsch: Alles überall auf einmal) der Star des Abends. Der Independent-Streifen beeindruckte die Jury trotz eines relativ geringen Budgets im Vergleich zu Konkurrenten wie „Top Gun: Maverick“ oder „Avatar: The way of water„.

Der Erfolg kam nicht wirklich überraschend. Der Blockbuster hatte bereits Dutzende von Auszeichnungen erhalten, darunter zwei Golden Globes. Aber der Gewinn von sieben Oscars stellt natürlich eine ganz andere Dimension dar. Die Erwähnung des Films in den Medien steigerte das Interesse der breiten Öffentlichkeit.

Alles überall auf einmal, Everything Everywhere All at Once
Screenshot von „Everything Everywhere All at Once“ (Ausschnitt, Quelle, thx!).

Bereits unzählige hochwertige Mitschnitte vorhanden

Aber es ist, wie schon angedeutet, noch etwas anderes passiert. Basierend auf einer Stichprobe von Filesharing-Aktivitäten, die von iKnowWhatYouDownload.com getrackt wurden, ist die Anzahl der P2P-Downloads von „Everything Everywhere All at Once“ in dieser Woche sprunghaft angestiegen.

Natürlich gibt es schon seit einigen Monaten qualitativ hochwertige Kopien von verschiedenen Release Groups. Die erste sehenswerte Kopie wurde laut TorrentFreak im Mai letzten Jahres illegal veröffentlicht. Das Werk war unabhängig davon, mehrere Wochen hintereinander unter den am häufigsten gesharten Filmen.

HD-Trailer von „Everything Everywhere All at Once“ – der Ritt durch die Dimensionen.

Seit seinem Erscheinen im Frühjahr 2022 wurde der Film millionenfach illegal heruntergeladen und gestreamt. Im Januar dieses Jahres gab es zwei kleine Spitzen bei den Downloads. Einmal nach der Verleihung der Golden Globes. Und auch nach der Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen. Danach flachte die Zahl der Downloads wieder ab, was nicht anders zu erwarten war.

Der Oscar Boost

Und jetzt kam wenig überraschend der Peak. Am Montag stiegen die raubkopierten P2P-Downloads im Vergleich zur Vorwoche um 761%. Übrigens gehört auch in Deutschland der Film derzeit bei den Filesharern zu den 12 beliebtesten Werken.

Der P2P-Blog Torrentfreak hat es in seinem Fazit sehr schön auf den Punkt gebracht. Die aktuellen Zahlen belegen einmal mehr, dass die Oscar-Verleihung nach wie vor ein überaus wichtiges Ereignis für Filmfans darstellt. Das gilt natürlich auch für die Zuschauer von „Everything Everywhere All at Once“, die für den Filmgenuss nichts bezahlen können oder wollen.

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.