Snowden spricht auf dem Web Summit und verurteilt große Technologieunternehmen dafür, dass sie Menschen für die Überwachung anfällig machen.
Web Summit – Europas größte Tech-Konferenz
Auch dieses Jahr findet der Web Summit vom 05.11.-07.11. in Lissabon statt. Allerdings dieses Mal zum 10 jährigen Jubiläum wartet man auch mit einigen besonderen Higlights auf. Es tragen dort mehr als 1.200 Speaker, 11.000 CEOs und über 70.000 Besucher zum Erfolg dieser Veranstaltung bei. Der Web Summit wurde 2009 von Paddy Cosgrave , David Kelly und Daire Hickey gegründet. Er fand ursprünglich in Dublin (Irland) statt, bis er 2016 endgültig nach Lissabon (Portugal) übersiedelte. Der Web Summit gilt als das wichtigste Technologieereignis der Welt.
Zu den Hauptattraktionen gehörte eine Videokonferenz mit Whistleblower Edward Snowden zur Veranstaltungs-Eröffnung. Der Veranstalter gibt an, dass dies sein bislang größtes Publikum gewesen sei. Er ist zum ersten Mal wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten, seit er im September 2019 seine Autobiografie Permanent Record veröffentlicht hat. Snowden schätzt in seiner Rede ein, dass aktuell, sechs Jahre nach dem Durchsickern seiner geleakten Dokumente über die Aktivitäten der National Security Agency zur Massenüberwachung, die Menschen sich der Datenschutzprobleme bewusster sind. Sie wären zugleich wütender darüber als je zuvor. Ihm käme es jedoch speziell darauf an, dass sich sie sich mehr Zeit nehmen, um den spezifischen „Missbrauch“ zu verstehen, der gegen sie begangen wird.
System macht Bevölkerung für Privilegierte verwundbar
In seiner Rede kritisierte Snowden große Tech-Unternehmen, wie Amazon, Facebook und Google. Er weist darauf hin, sie machten die Bevölkerung angreifbar, indem sie Daten sammelten und es den Regierungen ermöglichten, darauf zuzugreifen. Snowden warnt: „Diese Leute sind in Missbrauch verwickelt, besonders wenn man sich Googles, Amazons, Facebooks Geschäftsmodell ansieht. Und doch, so argumentieren sie, ist alles legal. Egal, ob es sich um Facebook oder die NSA handelt. Wir haben den Missbrauch der Person durch das Personal legalisiert. Die weit verbreitete Sammlung von Daten durch Regierungen und Unternehmen hat ein System begründet, das die Bevölkerung für die Privilegierten verwundbar macht.” […] „Egal ob Huawei oder Nokia – wir können niemandem trauen, weil jede Organisation ihr Eigeninteresse verfolgt“, warnte er. Gründer sollten nicht an ihre Nutzer appellieren, den Start-ups zu vertrauen. „Sie müssen Geschäftsmodelle anbieten, bei denen Ihnen niemand vertrauen muss“.
Indem er die Frage stellt: „Was tun Sie, wenn die mächtigsten Institutionen der Gesellschaft der Gesellschaft gegenüber am wenigsten rechenschaftspflichtig geworden sind?“, macht er zugleich darauf aufmerksam, dass Datenschutz jeden angeht, sich jeder angesprochen fühlen sollte. Er fügt noch hinzu: “Das ist die Frage, die unsere Generation beantworten muss”. Er ergänzt, dass ihn die Entdeckung der Spionageoperationen am meisten „erschreckte“. „Die Erfassung und Überwachung von Informationen im weiteren Sinne fand auf eine ganz andere Art und Weise statt“ . Sie ist „nicht länger die gezielte Überwachung“ der Vergangenheit.
Edward Snowden bezeichnet DSGVO als Papiertiger


















