Heimatschutz
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US-Heimatschutz plant Durchsuchungen von Social-Media-Konten

US-Heimatschutz will künftig automatisierte Durchsuchung von Social-Media-Konten durchführen. Tests waren bisher allerdings wenig erfolgreich.

Der Heimatschutz der USA plant, Social-Media-Konten von Visa-Antragstellern künftig automatisiert zu durchsuchen. Allerdings verliefen durchgeführte Tests bisher wenig erfolgreich. Darüber berichtete das Newsportal Golem.de.

Heimatschutz der USA will Zugriff auf die Social Media Konten

Ein Bericht der internen Aufsicht (Office of Inspector General, OIG) des US-Heimatschutzministeriums (Department of Homeland Security, DHS) führt aus, dass vom US-Heimatschutzministerium durchgeführte Tests, Profile in sozialen Medien automatisiert zu durchsuchen, bisher nicht zu den gewünschten Ergebnissen führte. Es sollten die Profile von Besuchern und Immigranten auf diese Art analysiert werden, um festzustellen, ob die Personen eine Gefahr darstellen.

Die Tests fanden im Dezember 2015, im April 2016 und im August 2016 statt. Daran beteiligt waren die dem DHS unterstellten Behörden, United States Immigration and Customs Enforcement (ICE). Dazu kam der United States Citizenship and Immigration Services (USCIS), der die Konten jeweils manuell und automatisiert untersucht hat.

Während das ICE eine Suchmaschine einsetzte, die die sozialen Medien nach abfälligen Informationen durchsuchen sollte, die nicht in Regierungsdatenbanken vorhanden waren, verlangte das USCIS von den Visa-Bewerbern Informationen über ihre Konten bei Facebook & Co. Diese wurden dann sowohl von Mitarbeitern der Behörde als auch von einer Software des Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa) durchsucht.

Tests wenig erfolgsversprechend

In einem Vergleichstest zeigte sich, dass die Software der Darpa „keine brauchbare Alternative für die automatisierte Sichtung sozialer Medien“, sei, Auswertungen durch Menschen brachten die deutlich besseren Resultate. So hätten die gefundenen Konten keineswegs in jedem Fall mit dem des Antragstellers übereingestimmt. Eine zusätzliche Überprüfung von Beamten war deswegen erforderlich. Allerdings hatte das USCIS keine Kriterien erstellt, um die Vertrauenswürdigkeit der Treffer konkret beurteilen zu können.

Jedoch hat sich das DHS von den Ergebnissen nicht entmutigen lassen. Man nahm die Tests im Januar diesen Jahres erneut auf. Laut Ministerium gibt es über 270 Programme, sie sich für diese Zwecke eignen.

Bildquelle: geralt, thx! (CC0 Public Domain)

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.