Unison
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Unison Newsreader für macOS jetzt kostenlos verfügbar

Der Usenet-Client Unison für Mac OS X ist jetzt nun kostenlos verfügbar. Leider beinhaltet das letzte Update des Herstellers mehrere erhebliche Fehler.

Der Newsreader Unison für Nachrichten und Dateien im Usenet wurde von der Panic Inc. bislang verkauft. Kürzlich gab man das Projekt auf und veröffentlichte für Apple-User eine finale Version, die kostenlos zum Download freigegeben wurde. Leider hat die Veröffentlichung einen Haken.

Wer sich für den Binärbereich vom Usenet interessiert, muss ein paar Umwege gehen. Die Benutzung ist nicht ganz so einfach, wie P2P oder ein Download Client für Sharehoster. Doch wer den Dreh einmal raus hat, wird auch damit keine Probleme haben.

Windows-Nutzer haben sich zumeist auf das Programm alt.binZ eingeschossen. Die meisten Apple-User waren bisher auf den kostenpflichtigen Client Unison angewiesen. Auf dem firmeneigenen Blog gab Hersteller Panic aus Portland (USA) nun bekannt, dass dieser Markt schlichtweg zu klein geworden ist. Eine Entwicklung der Software lohnt sich nicht mehr.

Der Hersteller hat von Unison eine Version 2.2 herausgebracht, die man ab sofort ganz legal kostenlos herunterladen kann. In den Kommentaren häufen sich aber die Beschwerden über zahlreiche Abstürze, die in kurzen Abständen erfolgen. Wer den Client erstmals ausprobieren will, sollte besser die Vorgängerversion von einem legalen Download-Portal für Software beziehen. Dort ist zumeist noch die bugfreie Version 2.1.10 im Angebot.

Funktionsumfang von Unison

Neben dem illegalen Filesharing bietet Unison Zugriff auf zahllose Diskussionsstränge, Medien und Dateien im Usenet. Die Shareware verfügt über eine Suchfunktion und fasst sogar Diskussionen thematisch zusammen. Fotos, Videos und andere Dateien können darüber hoch- oder heruntergeladen werden. Sind die Archive gepackt, so entpackt Unison diese selbsttätig. Das manuelle Entpacken muss nur vorgenommen werden, sofern die Archive passwortgeschützt sind. Gleich mehrere Module werden für eine gezielte Suche nach Dateien, Nachrichten, Bildern oder Musik angeboten. Auch die Suchmaschinen für den Binärbereich können verändert werden. Dies ist auch nötig: Eine voreingestellte NZB-Suchmaschine aus den Niederlanden wurde zwischenzeitlich die Domain gesperrt.

Unison: Fazit

usenetUnison ist bei Mac-Nutzern bekannt als ein robuster Newsreader für das Usenet und bietet für den Tausch von Textnachrichten und Dateien eine gelungene Benutzeroberfläche. Der Transfer urheberrechtlich geschützter Inhalte kann in Einzelfällen gegen geltendes Recht verstoßen. Darüber sollte man sich als Anwender im Klaren sein. Auf der Suche nach NZB-Dateien (ähnlich wie Magnet-Links für P2P) kann man sich einer der NZB-Suchmaschinen oder Usenet-Foren bedienen. Ghost of Usenet oder Usenet4Ever verlangen eine vorherige Anmeldung. Die Suchmaschinen wie NZBClub & Co. können ohne Anmeldung benutzt werden, deren Angebot ist aber stark begrenzt. Im Client muss der Zugang zum Usenet-Provider eingetragen werden. Die Usenet-Anbieter ohne eigene Software sind deutlich günstiger als die Konkurrenz, ein Vergleich lohnt sich!

Neue Version mit neuen Bugs

Leider hat man die Entwicklung des Download-Tools Unison eingestellt. Der Quelltext ist leider ebenfalls nicht frei verfügbar. Bis zu einem Bugfix haben die Nutzer die Wahl zwischen einer fehlerfreien Version für 7 Tage oder einer kostenlosen Version, die leider ständig abstürzt. Auf dieses letzte Update hätte die Panic Inc. besser verzichten sollen. Die angekündigten neuen Features sind weniger wichtig als die Stabilität, die mit dem letzten Update leider verloren ging. Da der Sourcecode nicht einsehbar ist, kann auch niemand Drittes die Fehler beheben.

Bildquelle: Alexandre Dulaunoy (CC BY-SA 2.0)

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.