Eine ganze in Google Maps unkenntlich gemachte Straße (Symbolbild)
Eine ganze in Google Maps unkenntlich gemachte Straße (Symbolbild)
Bildquelle: OlliUlli, Lizenz

Bei Google Maps das eigene Haus unkenntlich machen – so geht’s

Um sich vor Einbrechern zu schützen, lohnt es sich, das eigene Haus bei Google Maps unkenntlich zu machen. Wie das geht, erfährst Du hier.

Deine Privatsphäre ist ein hohes Gut, um das Du Dich leider selber kümmern musst. Spätestens wenn Du feststellst, dass Deine Umgebung in dem ein oder anderen Online-Kartendienst ziemlich detailliert einsehbar ist, sollten die Alarmglocken läuten. Du möchtest nicht, dass jeder Dein Hab und Gut über das Internet begutachten kann? Wir zeigen Dir, wie Du unter anderem Dein Haus bei Google Maps unkenntlich machen kannst.

Dank Google Maps kann sich jeder Dein Haus ansehen

Google Maps ist ein nützliches Tool, um fremde Umgebungen zu erkunden. So lässt sich die Anwendung nicht nur hervorragend nutzen, um durch Städte zu navigieren und dabei die Verkehrslage im Auge zu behalten. Durch die Integration von Street View kannst Du Dir von vielen Straßen sogar 360-Grad-Aufnahmen ansehen.

Um diese Panoramabilder zu erzeugen, schickt der Suchmaschinengigant seit 2008 speziell ausgerüstete Fahrzeuge durch unsere Straßen. Nur zwei Jahre später konnten sich Anwender bereits erste Städte via Google Street View ansehen.

Doch leider landet wirklich alles in diesen Aufnahmen, was nicht bei drei auf dem Baum ist. So kann es sein, dass darin Personen oder Fahrzeuge inklusive erkennbarer Nummernschilder erscheinen, die zufällig gerade in der aufgezeichneten Gegend unterwegs waren. Dass in Street View sämtliche Immobilien aus der Straßenperspektive zu sehen sind, ist hingegen beabsichtigt.

Wenn Du jedoch nicht willst, dass fremde Personen Dein eigenes Haus in voller Pracht bei Google Maps begutachten können, solltest Du dieses unkenntlich machen. Wie das genau funktioniert, erfährst Du hier.

So lässt Du Dein Haus verpixeln

Egal ob Du Dein Haus, Dein Auto oder Deinen Hund in Google Maps unkenntlich machen willst – mit den folgenden sieben Schritten gelingt Dir das im Handumdrehen:

  1. Besuche die Webseite von Google Maps und suche dort nach Deiner Adresse.
  2. Klicke links im Menü auf das Foto, in dem Dein Haus zu sehen ist. Du gelangst dadurch in die Street-View-Ansicht, in der Du durch die 360-Grad-Aufnahmen in Deiner Straße navigieren kannst.
  3. Wähle eine Position, in der Du Dein Haus oder irgendein anderes Objekt, das Du verpixeln lassen willst, gut sehen kannst.
  4. Betätige ganz unten rechts die kleine Schaltfläche “Problem melden”.
  5. Zoome und verschiebe nun die Aufnahme in der Bildvorschau, sodass sich das Zielobjekt innerhalb des roten Rahmens befindet.
  6. Wähle unter “Unkenntlichmachung beantragen”, um welche Art von Objekt es sich handelt. Das kann Dein Haus, Auto, Gesicht oder irgendetwas anderes sein. Ergänze zusätzliche Informationen in dem erscheinenden Textfeld, die dem Google-Personal dabei helfen, das richtige Zielobjekt zu identifizieren.
  7. Jetzt gibst Du noch Deine E-Mail-Adresse ein, bestätigst, dass Du kein Roboter bist und klickst abschließend auf “Senden”.
google Maps Logo
Logo von Google Maps

Für die Bearbeitung wird sich Google gegebenenfalls per E-Mail mit Dir in Verbindung setzen. Wie lange der Prozess genau dauert, verrät das Unternehmen dabei nicht. Halte also einfach in den nächsten Tagen Ausschau nach neuen Mails und prüfe hin und wieder, ob Dein Haus in Street View schon verpixelt ist.

Mit der Android-App bei Google Maps das Haus unkenntlich machen

Du kannst Dein Haus übrigens auch über die Android-App von Google Maps unkenntlich machen. Suche darin ebenfalls nach Deiner Adresse und tippe unten links auf das kleine Bild, um in die 360-Grad-Ansicht zu gelangen. Die Schaltfläche “Problem melden” findest Du daraufhin im Menü, das Du oben rechts über die drei Punkte öffnest. Danach machst Du nach obiger Anleitung ab Schritt 5 weiter.

Es lohnt sich, sein eigenes Haus unkenntlich zu machen

Die Begutachtung fremder Umgebungen in Google Street View ist zwar für viele Anwender ein enormer Vorteil. Davon profitieren jedoch leider auch Stalker und Kriminelle. Diebe können über den Dienst Dein Zuhause genau untersuchen und ihren nächsten Einbruch gezielter planen.

Hast Du beispielsweise eine Sicherheitskamera vor Deiner Haustür installiert, so kann ein Einbrecher diese möglicherweise in der Aufnahme erkennen. Ferner kann er Schwachstellen identifizieren, um Deine Sicherheitsbarrieren zu umgehen.

Um also Dein Haus oder andere Objekte in Deiner Umgebung zu schützen, lohnt es sich, diese in Google Maps unkenntlich zu machen.

Vergiss aber nicht, dass auch Apple mit “Look Around” inzwischen einen ähnlichen Dienst wie Google Street View anbietet. Dort kannst Du Dein Haus per Mail an mapsimagecollection@apple.com blurren lassen. Ein Musterschreiben zum Widerspruch findest Du auf der Webseite der Verbraucherzentrale.

Wenn Du Dich nicht selbst um Deine Privatsphäre kümmerst, tut es niemand.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.