pirate, pirat
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Bildquelle: Jen Theodore

Trantor: der Schrecken der Verlagsbranche ist wieder online

The Imperial Library of Trantor ist wieder im Netz erreichbar. Dieses Download-Portal verfügt über fast eine Million schwarzkopierte E-Books.

Was den Studenten ihr Sci-Hub ist, das ist für die Fans von Belletristik ihr Imperial Library of Trantor. Nach mehreren Tagen Ausfall im Tor-Netzwerk als auch im Clearnet ist dieses illegale Download-Portal jetzt wieder im vollen Umfang verfügbar. Las Zenow, wie sich der Betreiber nennt, begründet den Ausfall mit technischen Problemen. Wir haben diesbezüglich bei uns im Forum schon vor einigen Tagen erste Vermutungen angestellt, womit der Ausfall begründet sein könnte.

Imperial Library of Trantor zurück im Netz

Nach eigenen Angaben bietet man in der Galactic Library 995.302 E-Books in verschiedenen Sprachen an. Die Anzahl der verfügbaren Werke steigt dabei stetig an. Über das WWW ist die werbefreie Seite über die Domain trantor.is erreichbar. Wer das Tor-Netzwerk bevorzugt, gelangt über http://kx5thpx2olielkihfyo4jgjqfb7zx7wxr3sd4xzt26ochei4m6f7tayd.onion an sein Ziel.

Nur E-Books! Keine Banner, keine Haken oder Ösen!

Man bekommt dort keine Werbung, keine Abzocke und auch keine Malware zu Gesicht. Niemand weiß, womit Zenow sein Projekt finanziert. Andererseits belästigt man auch niemanden mit ständigen Spendenaufrufen. Für die Verlagsbranche ist Trantor ohne Frage eine der schlimmsten Seiten im Netz. Jeder kann so viele E-Books von dort beziehen, wie sie oder er möchte. Und jeder hat zudem die Möglichkeit, selbst Schwarzkopien hochzuladen, um sie den restlichen Lesern zur Verfügung zu stellen. Geld spielt dabei überhaupt keine Rolle!

In unserem Interview sagte der Gründer, er findet die ganzen Banner im Web „total nervig“. Nicht nur wegen der unpassenden Inhalte, die man einem zumutet. Sondern wegen der ungefragten Überwachung der Werbeindustrie und der Tatsache, dass die so erbeuteten Daten an Dritte weiterverkauft werden, um mit unseren Gewohnheiten noch mehr Geld zu generieren. The Imperial Library of Trantor wird ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen, die damit keinen „Profit machen wollen“.

trantor forum
Klein aber fein mit nur 1.478 Postings: das Forum von Trantor.

Chilliges Forum verbindet die Fans der Literatur

Wer sich austauschen möchte, kann dafür das hauseigene Forum nutzen. Für den Macher ist es ein „gutes Werkzeug“, um in Erfahrung zu bringen, was er künftig noch besser machen kann. Doch zu meckern gibt es dort bis auf ein paar kurze Ausfälle während der letzten Jahren wenig.

Wer sich schon einmal auf illegalen E-Book Seiten herumgetrieben hat, hat sicher schnell bemerkt, dass man dort entweder von nerviger Werbung oder von nicht minder anstrengenden Moderatoren einiger Warez-Foren verfolgt wird. Imperial Library of Trantor stellt im Vergleich dazu die absolute Ausnahme dar. Würden alle Portale so aussehen, könnten die geldgeilen Szene-Hoster allesamt einpacken! Oder anders ausgedrückt. Wie schön wäre es, wenn es mal häufiger nicht nur ums leidige Geld verdienen um jeden Preis gehen würde!!!

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.