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Bildquelle: Pixabay, Lizenz

Rückkehr der Imperial Library of Trantor hinterlässt viele Fragezeichen

Im Herbst verschwand the Imperial Library of Trantor erneut von der Bildfläche. Sie ist nun wieder da. Doch es gibt einige ungeklärte Fragen.

Eine der größten Schattenbibliotheken im Internet, the Imperial Library of Trantor, ist nach einer recht langen Auszeit wieder da.

Der Name Imperial Library of Trantor stammt von der Foundation-Trilogie des Science Fiction-Autors Isaac Asimov. Die gigantische Bibliothek befindet sich im Foundation-Universum und bot laut der Buchvorlage seinen Besuchern das gesamte Wissen der Galaxis an einem Platz an. Die Namensgebung zeigt, dass der Erschaffer der Website, die es im Clear- und Tor-Netzwerk gibt, selbst ein eingefleischter Bücherwurm als auch ein SF-Fan ist.

Imperial Library of Trantor gehackt?

Wir haben Las Zenow, der den Quellcode seiner Website bei Github veröffentlicht hat, während der Downtime mehrere Male per E-Mail kontaktiert. Irgendwann bekamen wir einfach keine Antwort mehr. Auch jetzt nach unserer erneuten Kontaktaufnahme erfolgte keine Reaktion, was wirklich merkwürdig ist, zumal er zuvor regelmäßig reagierte.

Imperial Library of Trantor, Forum, hacked
Screenshot aus dem Forum: The Imperial Library of Trantor als Honeypot?

Im Januar 2023 veröffentlichte jemand eine Warnung im Forum, dass dies jetzt ein Honeypot sei. Das zumindest würde zu der Tatsache passen, dass der Admin Zenow nicht mehr erreichbar ist. Möglicherweise hat er sein Online-Projekt zwischenzeitlich aufgegeben.

Einer unserer Telegram-Admins machte darauf aufmerksam, dass die Schattenbibliothek wieder da sei. Nicht funktionabel ist aber weiterhin das Forum, weil die URL bei Unterseiten falsch gesetzt wird.

Ein Honeypot? Von wem und zu welchem Zweck?

Bei Trantor sind über 1.5 Millionen E-Books für einen direkten Download im epub-Format verfügbar. Alternativ kann man die E-Books auch dort online lesen. Auf der Imperial Library of Trantor gibt es keine Werbung. Es handelt sich um Belletristik in verschiedenen Sprachen.

Im Tor-Netzwerk ist die Website unter der URL kx5thpx2olielkihfyo4jgjqfb7zx7wxr3sd4xzt26ochei4m6f7tayd.onion verfügbar, im Clearnet kann man auf den Mirror unter trantor.is zugreifen. Allerdings ist der Seitenaufbau im WWW etwas langsamer. Wer die Seite besuchen will, sollte sicherheitshalber ein VPN* dafür benutzen. Unklar bleibt, wer die Seite jetzt betreibt und für wie lange sie online bleiben wird.

Ein Honeypot? Aber zu welchem Zweck?

honeypot
Wer der Bär mit dem Honig…

Die Frage ist auch, was man denn sammeln will, sollte Trantor jetzt tatsächlich ein Honeypot sein. IP-Adressen? Bei der Onion-Version würde das gar keinen Sinn ergeben. Das macht nur beim Clearnet-Mirror Sinn. Oder geht es dem Hacker um gültige E-Mail-Adressen der Foren-Nutzer? Aber zu welchem Zweck? Der Rest der Website ist außerdem ohne Anmeldung und somit ohne Angabe einer gültigen E-Mail-Adresse nutzbar. Das Forum ist klein und inaktiv, die lange Auszeit hat die Situation nicht gerade verbessert.

Fest steht. The Imperial Library of Trantor ist eine der größten illegalen Quellen für E-Books im Internet. Doch die unerwartete Rückkehr hinterlässt sehr viele Fragezeichen, die wohl niemand für uns klären wird.

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.