Die TV-Serie "River" mit Stellan Skarsgård ist feinsinnig, melancholisch und intelligent. Wer allerdings auf knallharte Action steht, ist hier verkehrt.
Aus Schweden stammt ganz eindeutig die düstere Stimmung, so auch der alternde Polizist John River und dessen Darsteller Stellan Skarsgård. Typisch britisch hingegen sind die Anteile der BBC, die daraus ein feinsinniges Kriminaldrama gemacht hat. Wieder hat Netflix viele Zutaten in einer Serie vermischt. Dieses Mal allerdings mit deutlich mehr Erfolg als bei „Sense8“. Wer aber auf krachende Action steht, wird schnell feststellen, dass er lieber umschalten sollte.
Die bislang sechsteilige Fernsehserie “River“ wurde dem Publikum erst vor etwa einem Monat vorgestellt. Schauspieler Stellan Skarsgård ist bekannt aus Filmen wie “Jagd auf Roter Oktober“, “Good Will Hunting“, “Melancholia“, “Thor“, “Verblendung“ und vielen anderen. Das melancholische Kriminaldrama des einsamen Bullen spielt in London. Oft ist es dunkel oder zumindest regnerisch in der Hauptstadt vom UK, nur selten scheint die Sonne. Mit Action wird zwar gespart. Trotzdem weiß die TV-Serie zu begeistern.
River lebt nur für seinen Job
John River hat in seinem Leben nichts als seinen Job. Um Freunde hat er sich nie gekümmert, für eine Partnerin war bei der vielen Arbeit bis spät in die Nacht keine Zeit. Auch sonst ist er nur wenig kompatibel, wenn es um soziale Beziehungen geht. Seine Vorgesetzten würden ihn am liebsten so schnell wie möglich loswerden, doch seine Aufklärungsquote von achtzig Prozent spricht dagegen. Schon vor dem Tod seiner Partnerin war River merkwürdig und sprach häufiger in der Öffentlichkeit mit sich selbst. Doch als seine langjährige Kollegin Jackie Stevenson, gespielt von Nicola Walker, vor seinen Augen erschossen wird, trifft es ihn besonders hart. Sie schaut so, als habe sie jemanden kurz vor ihrem Tod erkannt. Wer auch immer im Auto saß, hatte mit ihr nichts Gutes vor. River will nichts anderes mehr, als ihren Mörder dingfest machen.
Doch anstatt auf die Jagd zu gehen, wird der Kommissar von seinen Vorgesetzten auf einen anderen Fall angesetzt, um ihn abzulenken. Außerdem soll er seiner betrieblichen Psychologin in Gesprächen beweisen, dass er trotz der angespannten Situation psychisch stabil ist. Statt zu kooperieren, bricht River die meisten Sitzungen schon nach wenigen Minuten ab. Er ist es gewohnt die Fragen zu stellen, nicht drängende Fragen zu beantworten. Auch er hat etwas zu verbergen, denn schon als kleiner Junge hatte er Halluzinationen, die er seit Anfang seiner Karriere bei der Polizei verschwiegen hat. Die Toten begleiten ihn seit vielen Jahren. Doch seitdem Jackie nicht mehr lebt, wird er deutlich mehr und aggressiver von seinen Halluzinationen geplagt. Die Situation spitzt sich zu, River steht in seinem Revier unter Beobachtung. Ein Verdächtiger wollte sich vor ihm retten und stürzte dabei zu Tode. Seine Partnerin samt Baby werfen ihm vor, für den Unfall verantwortlich zu sein. Auch die Presse hat sich schon auf den Fall gestürtzt.
Ermittler nicht kompatibel zum Leben.
Wenn River jemanden anlächelt, dann eigentlich nur seine Kollegin Jackie, in die er sich verliebt hat. Alle Facetten ihrer dunklen Vergangenheit findet er erst zum Ende der ersten Staffel heraus. Ansonsten öffnet er sich nur bei seiner Psychologin Rosa Fellows, die von Georgina Rich gespielt wird. Fellows schafft es, für einige Augenblicke seine harte Schale zu knacken und zu seinem weichen Kern vorzudringen. Ihr offenbart er, dass er schon seit seiner Kindheit die Menschen sieht, die in seiner Umgebung gestorben sind. Und auch die Personen, deren Mörder er finden soll. Doch statt sie zu bekämpfen, hat er sich daran gewöhnt. Nein, er benutzt sie geradezu. Mit mehreren Stimmen zu sprechen und in verschiedenen Bahnen zu denken, half schon so manches Mal bei der Aufklärung eines kniffligen Falles. Sein neuer Mitstreiter Ira King (Adeel Akhtar) hat sich schnell an seine minutenlangen Aussetzer gewöhnt. King ist selbst ein Außenseiter. Er bezeichnet sich als leibhaftiger Gaza-Streifen, weil er zu gleichen Teilen Jude als auch Palästinenser ist. King sehnt sich nach Anerkennung für seinen großen Einsatz, doch River ist dafür viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Ansonsten ist der feinfühlige Ermittler eine gute Ergänzung, doch ersetzen könnte seine Kollegin halt nur Jackie selbst.
Fazit
Wer auf ein melancholisches, düsteres Szenario und intelligente Dialoge steht, ist hier genau richtig. Auch wenn die meisten Schauspieler mit Ausnahme von Skarsgård und Marcus McDonald hierzulande weniger bekannt sind, sie wissen zu begeistern. Auch die BBC hat sich bei der Umsetzung des Buches von Abi Morgan sichtlich viel Mühe gegeben. Das grandiose Finale der ersten Staffel ist so gestrickt, dass niemand auf die Idee käme, dass sie Serie fortsetzt wird. Wie dem auch sei. Wie auch immer die zweite Staffel aussehen wird, es wird schwer die Qualität der ersten sechs Stunden „River“ zu überbieten.
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