Ermittler haben im Rahmen einer Razzia nach Online-Betrug mit Waren im Wert von 100.000 Euro zwölf Objekte in sieben Bundesländern durchsucht
Mittels Online-Betrug haben Kriminelle bei Warenbestellungen den Retoure-Versand ausgenutzt, um auch ohne Warenrückgabe das eingezahlte Geld zurückzubekommen. Dem Landeskriminalamt Hamburg gelang es nun, die Täter zu ermitteln. Sie vollstreckten gleich mehrere Durchsuchungsbeschlüsse im Zusammenhang mit dem Rückerstattungsbetrug, berichtet die Polizei Hamburg in einer Pressemitteilung.
Online-Betrug zog bundesweite Razzien nach sich
Ermittler des Betrugsdezernats (LKA 1/Betrug) haben am Morgen des 17.05.2021 mit Unterstützung von Beamten anderer Länderpolizeien und des BKAs Objekte in sieben Bundesländern durchsucht. Insgesamt vollstreckte man 14 Durchsuchungsbeschlüsse an 12 Objekten sowohl in Hamburg, Niedersachsen und Bayern, als auch in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und im Saarland. Die Maßnahmen richteten sich gegen 12 Beschuldigte. Diesen wird vorgeworfen, Online-Betrug an Onlinehändlern begangen zu haben.
Rückerstattungs-Betrüger hintergehen Onlinehändler
Als Hauptverdächtige gelten bei diesem Online-Betrug zwei Männer im Alter von 24 und 36 Jahren. Nach mehrmonatiger Ermittlungsarbeit kommen die Beamten zu dem Schluss, dass sowohl ein 36-jähriger Deutscher, als auch ein 24-jähriger Italiener in den Schwindel involviert waren. Sie agierten bei den Rückerstattungsbetrügereien unabhängig voneinander. Zusätzlich boten sie ihre Dienste als sogenannte „Refund-Dienstleister“ noch im Internet an.
Des Weiteren stehen die beiden Männer unter Verdacht, mit falschen Daten eingekauft, die Waren empfangen und anschließend eine Rückerstattung beantragt zu haben. Dabei hätten sie Sicherheitsmechanismen der Anbieter umgangen. Die Ware sei nie zurückgeschickt worden, obwohl sie das Geld dabei zurückerhalten hätten. Somit blieben die Käufer sowohl im Besitz der Ware und zudem bekamen sie noch den Warenwert von dem betrogenen Unternehmen zurückerstattet.
Wegen Online-Betrug: Razzia in ganz Deutschland
Ziele der Razzien waren insgesamt zwölf Verdächtige, die Onlinehändler, wie Zalando und Otto, betrogen haben sollen. In mehrmonatigen Ermittlungen stellten die Beamten fest, dass sowohl ein 36-jähriger Deutscher als auch ein 24-jähriger Italiener unabhängig voneinander Rückerstattungsbetrügereien begangen haben und zusätzlich ihre Dienste als sogenannte „Refund-Dienstleister“ im Internet inserierten. Dieses Angebot hätten mindestens 51 Personen angenommen und auch sie machten sich dadurch strafbar. Sie tätigten Onlinekäufe und beauftragten dann jeweils einen der professionell agierenden Männer mit der Kauf-Rückabwicklung. Dabei beanspruchten die beiden gewerbsmäßigen Täter Provisionen in Relation zum jeweiligen Warenwert.
Angerichteter Schaden liegt bei 100.000 Euro
Nach derzeitigem Ermittlungsstand legt man dem 36-Jährigen mindestens 35 Betrugs-Fälle zur Last, dem 24-Jährigen mindestens elf solcher Fälle. Der Waren-Gesamtwert liegt bei insgesamt knapp 100.000 Euro. Bei den durchgeführten Wohnungsdurchsuchungen stellten die Ermittler ferner umfangreiches Beweismaterial sicher. Neben zahlreicher erschwindelter Ware fanden sich bei dem 36-jährigen Hauptverdächtigen zudem Hinweise auf über 30 weitere Identitäten, unter welchen er Bestellungen für sich und andere abwickelte.
Tarnkappe.info