228 europäische Kreativ-Verbände der Bereiche Musik, Kino, Journalismus, Theater, Verlagswesen etc. versuchen Druck auf die Abgeordneten des EU-Parlaments auszuüben. In einem gemeinsamen Schreiben rufen sie dazu auf, den geplanten Änderungen des EU-Urheberrechts zuzustimmen. Sie sehen dies als eine „historische Gelegenheit“ an. Sie glauben, man könne so ein „faires und nachhaltiges Internet für alle“ erreichen.
Kreativ-Verbände betreiben Lobbyarbeit
Gestern haben 228 europäische Kreativ-Verbände, darunter die GEMA, der DJV, VDZ, BDZV etc. Lobbyarbeit pur betrieben. In einem gemeinsamen Brief appellieren sie an die Abgeordneten des EU-Parlaments, dem Gesetzesentwurf Ende des Monats zuzustimmen. Bei der Richtlinie gehe es darum, die „dringend benötigten gleichen Wettbewerbsbedingungen“ für alle zu schaffen. Die Unterzeichner glauben, dies ermögliche den Bürgern gleichzeitig „einen besseren Zugang zu einer breiteren Palette an Inhalten„. Die politischen Entscheidungsträger werden dazu aufgefordert, die Richtlinie rasch anzunehmen. Der Appell ist hier ungekürzt als PDF-Dokument verfügbar.
Journalisten, Verleger & Kreativ-Verbände fordern Zustimmung
Leistungsschutzrecht: Warum fordert der DJV den Untergang der eigenen Branche?
Schon im November des Vorjahres hatte Richard Gingras, der stellvertretende Chef von Google News, gegenüber dem Guardian angekündigt, dass man im Fall der Fälle Google News wahrscheinlich EU-weit dicht machen wird. Dann hätte wirklich niemand etwas von der geforderten Anpassung des Leistungsschutzrechts, welche von den Gegnern häufig fälschlicherweise als Link Tax (Link-Steuer) bezeichnet wird.
Google News für News-Portale wichtig!
Auch für Tarnkappe.info ist Google News eine recht wichtige Quelle neuer Besucher, die dann komplett wegfallen würde. Die Anzeige eines verlinkten Bildes mitsamt eines kurzen Textes stellt vor allem eine Aufforderung an die Leser dar, auf den Link zu klicken, um bei uns ausführlichere Informationen zu erhalten. Tut das jeder? Nein, natürlich nicht. Manchen reicht die Überschrift plus Bild schon aus. Und selbst wenn sich bei Google News bei weitem nicht jeder Nutzer dazu verleiten lässt, den Beitrag im Original zu lesen, so dürfte für die Seitenbetreiber dennoch bei weitem der Nutzen überwiegen. Man sollte News-Aggregatoren nicht als Konkurrenten ansehen, weil sie für uns Portalbetreiber jede Menge Werbung für lau machen. Oder sehe ich das falsch? An den bestehenden Tatsachen kann auch die Lobbyarbeit der Kreativ-Verbände nichts ändern.
Beitragsbild von Mira Cosic, thx! (Pixabay Lizenz)
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