Darknet Kleiner Pulvershop
Darknet Kleiner Pulvershop

Kleiner Pulvershop: Betreiber des europaweiten Stores vor Gericht

Sieben Angeklagte stehen seit dem 11. Oktober vor Gericht, da sie einen Drogenshop „Kleiner Pulvershop“ im Darknet betrieben haben.

Sieben Angeklagte aus Sachsen-Anhalt stehen seit dem 11. Oktober vor dem Stendaler Landgericht, da sie den Onlinehandel Kleiner Pulvershop im Darknet betrieben haben. Zwei der Angeklagten haben bereits an den ersten beiden Prozesstagen ausgesagt und das System des Shops offengelegt.

Dieser Anbieter hatte wirklich alles im Sortiment, was der Drogen- und Medizinmarkt so hergibt: Heroin, Ecstasy, Crystal etc. Beim Kleiner Pulvershop sollen laut Anklage Drogen im Kilo-Bereich verkauft worden sein. Die sieben Angeklagten müssen sich nun vor Gericht verantworten, wie lokale Medien berichten.

Staatsanwaltschaft schätzt den Erlös des Darknet-Shops auf rund 740.000 Euro

Die Angeklagten sollen im Zeitraum von Juli 2017 bis Februar 2019 den Online-Shop betrieben haben. Dies geschah mittels einer hochgradig organisierten Struktur, mit der die Angeklagten ihre Bestellungen versandten. Das Geständnis des Verpackers bestätigte dies unter anderem. Nach Aussage des Verpackers soll es einen mündlichen Arbeitsvertrag gegeben haben. Dieser war auf ein Jahr befristet. So wurde mündlich vereinbart, dass der Verpacker eine Fünf-Tage-Woche hatte und schon um fünf Uhr morgens die Lieferungen vorbereiten sollte. Der Verpacker wiegte und verschweißte die Ware sorgfältig und machte sie dann versandfertig. Die Lieferadressen habe der Verpacker über einen Chat im Darknet erhalten und musste die Sendungen bis 8 Uhr bereits versandt haben.

kleiner pulvershop

Kleiner Pulvershop: bis zu 60 Bestellungen täglich

Der Verpacker gestand, dass er bis zu 60 Bestellungen pro Tag verschickt hat. Um nicht aufzufallen, habe er die Postfilialen stets gewechselt. Aufgrund der schnellen Lieferung habe der Shop 4,8 von 5 Sternen erhalten. Kurz vor der Festnahme habe der Shop schon über 8.000 Bewertungen erhalten. Bisher ist noch unklar woher die Drogen für den Verkauf herkamen. Der Drogen-Shop ist aufgeflogen durch einen Zufallsfund bei einem der sieben Angeklagten.

Der nächste Prozesstag am Landgericht Stendal ist am 25. Oktober geplant, sowie ein weiterer am 01. November. Den Angeklagten wird das bandenmäßige Handeln von Drogen in nicht geringer Menge vorgeworfen und dies wird mit mindestens einer Haftstrafe von fünf Jahren geahndet. Auf jeden Fall ist der Kleiner Pulvershop bis auf weiteres offline.

Beitragsbild von Michael Longmire auf Unsplash, thx!

Tarnkappe.info