Imminent Monitor
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Imminent Monitor: Britischer Hacker wegen Webcam-Spionage verurteilt

Mit dem Remote Access Trojaner "Imminent Monitor Rat" konnte ein junger Hacker lange Zeit junge Frauen über ihre Webcams ausspionieren.

Mit Hilfe des Remote Access Trojaners „Imminent Monitor Rat“ hat ein junger britischer Hacker mindestens drei junge Frauen sehr lange Zeit über ihre Webcams ausspioniert. Bereits letztes Jahr im November konnte er verhaftet werden. Jetzt ist er zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er gehört zu den neun in Großbritannien festgenommenen Nutzern von Imminent Monitor Rat.

Imminent Monitor: Eine weltweite Aktion gegen den Remote Access Trojaner

Der sogenannte „Imminent Monitor Remote Access Trojan„, oder auch „Imminent Monitor Rat“ genannt, hatte Ende letzten Jahres für viel Wirbel gesorgt. Am 29. November 2019 verkündete Europol:

Durch koordinierte Strafverfolgungsmaßnahmen konnte man die Verfügbarkeit dieses Tools beenden, das in 124 Ländern eingesetzt und an mehr als 14 500 Käufer verkauft wurde. IM-RAT  können diejenigen, die es gekauft haben, nun nicht mehr verwenden.“ (Europol)

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Bei der von der Australian Federal Police angeführten und internationalen Operation kam es zu sehr vielen Festnahmen.  Mit Verhaftungen in Australien, Kolumbien, Tschechien, den Niederlanden, Polen, Spanien, Schweden und dem Vereinigten Königreich, gehört sie mit zu den bislang erfolgreichsten Operationen gegen Cybercrime. Auch den Entwickler des Trojaners konnten die ermittelnden Behörden damals stellen.

Junger Brite bekennt sich schuldig

Der 27 Jahre alte Brite Scott Cowley aus St. Helens (nordwestlich von Liverpool) gehört zu einem der vier in der Nordwestregion des Vereinigten Königreichs festgenommenen Nutzer des Trojaners. Der 27-Jährige hatte sich bereits kurz nach seiner Verhaftung im September 2019 schuldig bekannt.

Über einen Zeitraum von zwei Jahren gelang es Scott Cowley mit Hilfe von Imminent Monitor Rat, meist junge und hübsche Frauen unbemerkt auszuspionieren. Zuerst hat er seine ahnungslosen Opfer immer mit der gefährlichen Malware infiziert. Dann hat er seine Opfer über ihre Webcams beobachtet und alles, was ihn interessiert hat, aufgezeichnet. Vor allem erotische Aufnahmen der Frauen hatten es ihm angetan.

Auf den, bei der Hausdurchsuchung beschlagnahmten Computern und Festplatten, wurden die Britischen Ermittlungsbehörden schnell fündig. Drei weibliche Opfer hat der junge Scott Cowley über zwei Jahre hinweg heimlich mit Hilfe von Imminent Monitor ausspioniert. Sämtliche erotischen, intimen und private Momente der Frauen hat der junge, britische Hacker zu seinem privaten „Vergnügen“ aufgezeichnet.

NWROCUSergeant Steve Frame von der NWROCU erklärte sich in der Pressekonferenz hocherfreut über das Gerichtsurteil:

Heute begrüßen wir die Verurteilung von Scott Cowley, der mit hochtechnologischen Methoden private Videos und Bilder von unschuldigen Opfern zu seiner eigenen sexuellen Befriedigung aufgenommen hat“ (Steve Frame)

Zu den zwei Jahren Gefängnis addieren sich für Scott Cowley außerdem eine 10-jährige Anordnung zur Verhütung von sexuellem Schaden. Auch eine 10-jährige Meldepflicht für Sexualstraftäter steht nun in seinen Akten.

Beitragsbild: Europol, thx!

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.