Fake-DVDs, gvu
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GVU stellte Strafanzeige: Razzia bei Händler für Fake-DVDs

Am 5.11. wurden im Kreis Euskirchen 40.000 Fake-DVDs sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft Bonn veranlasste die Durchsuchung eines DVD-Händlers.

Letzten Mittwoch wurden im Landkreis Euskirchen im Rahmen einer Durchsuchung 40.000 gefälschte DVDs sichergestellt. Nach einer Strafanzeige der GVU veranlasste die Staatsanwaltschaft Bonn die Durchsuchung der Privat- und Geschäftsräume eines DVD-Händlers, der seine Ware (Fake-DVDs etc.) über Amazon angeboten hat.

Händler von Fake-DVDs hochgenommen

In den frühen Morgenstunden des 5. November 2014 durchsuchten unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Bonn Beamte der Kriminalpolizei Schleiden bis in die Abendstunden die Privat- und Geschäftsräume sowie das Lager eines DVD-Händlers. Dabei wurden 40.000 gefälschte Film-DVDs sowie weitere Beweismittel wie Computer, Laptops und diverse Dokumente sichergestellt. Der Durchsuchung war eine anonyme Anzeige bei der Polizei und ein Strafantrag der GVU vorausgegangen.

Die GVU war zuvor auf eine Vielzahl von DVD-Shops bei Amazon und anderen Online-Handelsplattformen mit entsprechenden Angeboten aufmerksam geworden. Im Laufe der Ermittlungen zeigte sich, dass ein Großteil der Ware des Online-Shops Fälschungen sind. Unter den Fake-DVDs waren sowohl Einzeltitel als auch Sammlungen von Titeln wie „Herr der Ringe“, „Star Wars“ oder „Arielle“ zu finden. Ebenso konnten die Ermittler eine Vielzahl von bei Sammlern sehr begehrten DVDs beschlagnahmen. Dafür haben die Kunden mitunter Stückpreise von bis zu 50,- EUR gezahlt.

Jede Menge Spindelware

Bei den DVDs handelt es sich zum Teil noch um „Spindelware“, d.h. um Spindeln frisch gepresster DVDs, die erst professionell und vom Original nur sehr schwer unterscheidbar konfektioniert sowie anschließend eingeschweißt und verpackt werden. Dafür standen vor Ort vier professionelle Verpackungsmaschinen bereit. Zum anderen fand man auch umfangreiche, bereits frisch verpackte gefälschte Neuware. Mit der originalgetreuen Verpackung sollte Käufern die nicht vorhandene Legalität der Produkte vorgetäuscht werden. Der außergewöhnlich große Umfang der Sicherstellung lässt vermuten, dass der „Markt“ für solche Fälschungen in Deutschland immer noch bedeutend ist.

Da die meisten zahlenden Mitglieder der GVU Unternehmen aus der Filmwirtschaft sind, wird man sicherlich in Zukunft in diese Richtung recherchieren, um weitere illegale Online-Händler zu überführen. Auch die Mitglieder aus der Spieleindustrie sind daran interessiert, dass ihre Titel nicht als Kopien bei Amazon & Co. angeboten werden.

Beitragsbild: Archivaufnahmen der GVU mit frisch gebrannten Konsolenspielen für die Nintendo Wii.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.