Kürzlich veröffentlichte der Hacker G0d (0rbit) bei Twitter die persönlichen Daten hunderter Politiker auf Bundes- und Landesebene.
Über die Weihnachtsfeiertage veröffentlichte der Hacker G0d (0rbit) bei Twitter die persönlichen Daten hunderter Politiker auf Bundes- und Landesebene. Insgesamt wurden Daten im Umfang von rund 11 Gigabyte veröffentlicht. Der umfangreiche Leak ist erst am gestrigen Donnerstagabend bekannt geworden. Woher die ganzen Informationen bezogen wurden, ist bis zum jetzigen Zeitpunkt unklar.
Advent, Advent, dachte sich wohl der Hacker G0d (0rbit), der sich auf die illegale Veröffentlichung persönlicher Daten von Personen und Organisationen spezialisiert hat. Ein paar seiner bisherigen Opfer waren Jan Böhmermann, LeFloid, Sido, Til Schweiger und viele mehr. Vom 20. bis 28.12. hat er die Informationen in Form eines Adventskalenders via Twitter publiziert. Seinen persönlichen Blog hat Google schon zuvor aus dem Angebot von blogger.com entfernt. Auch Pastebin hat schon reagiert, einige Seiten wurden heute gelöscht.
Datensammlung startete offenbar vor vielen Monaten
Der Hacker stellte extrem umfangreiche Listen unzähliger Politiker zusammen, die auf Bundes- und Landesebene aktiv sind. Die Daten wurden bei Anonfile.com, Bayimg.com, Pastebin, Pastefs.com, MEGA, Forumfiles.com und bei diversen anderen Bilder- und Sharehostern hochgeladen. Die ersten Uploads, die wir finden konnten, sind aus April letzten Jahres.
G0d stellte Adressen, Bankverbindungen, Festnetz- und Handynummern, Dokumente, Privatnachrichten, Scans von Ausweisen und in Einzelfällen komplette E-Mail-Verläufe der Politiker ins Netz. Sofern der Hacker nicht weiter fündig werden konnte, hat er zumindest die persönliche E-Mail-Adresse des jeweiligen Abgeordneten veröffentlicht.
Absichten von G0d (0rbit) unklar
Mit Ausnahme der AfD sind Politiker aller Parteien von diesem umfangreichen Leak betroffen. Möglicherweise ist der eigentliche Hack oder die Hacks schon so lange her, dass die AfD zu diesem Zeitpunkt noch in gar keinem Parlament eingezogen war. Eine politische Aussage sucht man in den Leaks vergebens. Einzig das gewählte Passwort „linkenshit“ für die Leaks der Mitglieder der Partei Die Linke könnte möglicherweise einen Hinweis auf die politische Ausrichtung des Hackers geben.
Bis zum gestrigen Abend hat die Publikation übrigens noch niemand zur Kenntnis genommen. Die Fraktionsführungen sind jetzt jeweils nach Medienangaben damit beschäftigt zu prüfen, welchen Schaden der Hacker dadurch anrichtet. Auf jeden Fall müssen die von den Hacks betroffenen Abgeordneten nun mit Anrufen wütender Bürger rechnen. Die Handynummern der MdBs waren bisher nicht öffentlich zugänglich. Politisch brisante oder staatsgefährdende Dokumente wurden aber bislang nicht ausfindig gemacht. Die Daten waren stets privater Natur.
Tarnkappe.info