Kinos unter Druck. Der Verband der Filmverleiher (VdF) gab bekannt, dass im ersten Halbjahr 2018 15 % weniger Umsätze generiert wurden.
Kinos unter Druck. Der Verband der Filmverleiher (VdF) gab kürzlich bekannt, dass im ersten Halbjahr diesen Jahres 15 % weniger Umsätze an den Kinokassen generiert wurden. Mit zirka 46 Millionen Besuchern ergab dies ein Besucherminus von 16 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017. Die Branche gibt sich dennoch hoffnungsvoll.
Schlechter Auftakt für die deutschen Kinos
Keine guten Voraussetzungen für die deutschen Kinos: heißes Sommerwetter in Kombination mit der Fußball WM 2018 sorgten für ein deutliches Absatzminus an den Kinokassen. Der VdF erklärt die Tendenz mit dem anhaltend guten Wetter über mindestens drei Monate hinweg, die viele Zuschauer nach außen gelockt haben. Der Rückgang der verkauften Kinokarten sei ähnlich wie schon in den Jahren 2010 oder 2014 und somit „absolut WM-typisch“. Die Umsatzzahlen wurden mithilfe der Firmen comScore Movies / Rentrak Germany GmbH ermittelt.
Das echte Kinojahr geht nach eigenen Angaben erst nach dem heutigen Ende der Fußball-WM los. Um auf Dauer mit den legalen Streaming-Anbietern konkurrieren zu können, muss man sich aber einige Neuigkeiten einfallen lassen. „Kino muss und wird noch digitaler werden und sich technologisch breiter aufstellen. VR-Stations in den Foyers mit der Möglichkeit, mitten im Film zu sein, Gaming-Ecken passend zum Film, 360-Grad-Kinosäle und 3D ohne Brillen, LED-Leinwände – technisch gesehen gibt es jede Menge Trends und Alleinstellungsmerkmale für das Kino der Zukunft“, so Dr. Thomas Negele, Vorsitzender des HDF Kino e.V., mit einem Ausblick, was Kinobesucher in den kommenden Jahren erwarten wird. Wichtig wäre auch ein besonderes Erlebnis im Kinosaal, will man auch den illegalen Streaming-Anbietern das Wasser abgraben.
Online droht viel Konkurrenz
Den Kinos wird schon seit langer Zeit ein angeblicher Untergang prophezeit. Dabei haben sich in Europa die Umsätze in den vergangen Jahren positiv entwickelt. In den USA vermeldete der dortige Kinomarkt die niedrigste Anzahl an verkauften Tickets seit dem Jahr 1992. Alleine den gestiegenen Eintrittspreisen ist es zu verdanken, dass die Einnahmen in den USA nicht dramatisch eingebrochen sind. Neben Netflix buhlt auch Amazon und Disney im Streaming-Markt um die Gunst der Kunden. Branchenexperten sehen als die neuen Power Player im Streaming-Sektor auch Unternehmen wie Apple und Google. Da werden sich die herkömmlichen Filmstudios einiges einfallen lassen, um das Publikum ins Kino zu locken.
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