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Cisco will illegale Videostreams automatisch vom Netz nehmen

Cisco will mit der neu entwickelten Technik "Streaming Piracy Prevention (SPP)" illegale Videostreams automatisch vom Netz nehmen.

Cisco will mit einer neu entwickelten Technik illegale Videostreams automatisch vom Netz nehmen. Dabei geht es in erster Linie um Sendungen, die im Bezahlfernsehen ausgestrahlt werden. Diese Übertragungen werden immer wieder auf anderen Webseiten gestreamt und sind somit kostenlos verfügbar, auch für diejenigen, die keine Abonnenten sind. Das gab Amit Wohl, Video Security Product Manager für Service Provider bei Cisco, im Blog des Unternehmens bekannt.

Cisco entwickelt Technik gegen illegales Streaming

Die neue Technik des Herstellers bezeichnet er als „Streaming Piracy Prevention (SPP)“ und basiert auf dem Einsatz eines forensischen Wasserzeichen. Anhand dessen soll es in Echtzeit möglich sein, die illegale Streaming-Quelle zu identifizieren und beim verantwortlichen User die Leitung zu kappen: ohne Vorwarnung. Der Prozess laufe vollautomatisch ab.

Für die Umsetzung des Projekts arbeitet Cisco mit dem Monitoringdienstleister Friend MTS (FMTS) zusammen, einem britischen Unternehmen, der illegale Streams im Web auffindet. Dadurch erhält das Unternehmen die Daten, um die Quelle zu finden.

Die Nachfrage nach Premium-Inhalten in zahlreichen Sprachen und in vielen Märkten hat zu einem Anstieg der Bereitstellung von Piratenangeboten mit einer hochwertigen Benutzeroberfläche geführt. Die angebotene Video-Qualität ist beispiellos. Allein im vergangenen Monat hat Friend MTS 12.000 einzelne illegale Angebote von HD-Kanälen mit 1.280 x 720 Pixeln und mehr aufgefunden, die Inhalte von PayTV-Anbietern bereitstellen. In SD-Auflösung sind es über 22.000 Programme. Als Quelle dienen die größten PayTV-Anbieter der Welt bis hin zu sehr kleinen Unternehmen. Bitraten von 4 bis 6 MBit/s für HD-Kanäle sind üblich, 1 MBit/s für SD-Kanäle mit H.264/AVC. Sogar ein Ultra-HD-Kanal (3.840 x 2.160) mit HEVC und einer Datenrate von 15 MBit/s sei im Angebot. Für Cisco gibt es also viel zu tun.

Fazit

Die Online-Videopiraterie wächst und wird zu einer der bedeutendsten Bedrohungen für Pay-TV-Dienstanbieter. Jedoch sind „Die Zeiten von Abmahnungen und Warten auf Antwort vorbei. SPP arbeitet, ohne auf Hilfe von Dritten angewiesen zu sein. SPP wirkt und ermöglicht Service Providern, die Kontrolle über ihre Kanäle zurückzugewinnen, ihre Einnahmen zu maximieren.“, erklärte Amit Wohl von Cisco. Aus Sicht der Anbieter dieser Bezahlinhalte klingt das wohl attraktiv.

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.