Kein Zugang zu Boerse.to? Sowohl einige Kunden der DSL-Sparte als auch des Mobilfunkbetreibers Vodafone berichten über DNS-Sperren.
Kein Zugang zu Boerse.to? Sowohl einige Kunden der DSL-Sparte als auch des Mobilfunkbetreibers Vodafone berichten übereinstimmend über DNS-Sperren seit vergangenen Freitag. Den Kunden wird der Zugang zum Warez-Forum Boerse.to verwehrt. Wir warten derweil noch auf eine Antwort auf unsere am Samstag gestellte Presseanfrage.
Vodafone musste Boerse.to sperren
Offenbar hat es am Freitag das offensichtlich rechtswidrige Forum Boerse.to getroffen. Dort veröffentlichen einige Uploader unzählige Download-Links, damit sich die restlichen Besucher die urheberrechtlich geschützten Werke mittels eines Sharehosters herunterladen können.
Die Netzsperren betreffen nicht nur die Kunden der Kabelsparte (DSL) von Vodafone, sondern auch die Mobilfunksparte. Sowohl bei uns in der Telegram Gruppe als auch bei Boerse.to selbst berichten Nutzer davon, dass die Sperren nicht landesweit aktiv sind. Manche Kabelnutzer können problemlos per DSL auf Boerse.to zugreifen, andere Kunden seit Freitag nicht mehr. Das gleiche Phänomen tritt auch bei den Handynutzern auf. Während einige Personen von der Sperre berichten, geht es bei anderen problemlos. Bei 1 & 1 Kunden, die über das Vodafone-Leitungsnetz angeschlossen sind, soll Boerse.to ebenfalls gesperrt sein.
Boerse.to nicht deutschlandweit gesperrt, Vorgehen nicht nachvollziehbar
Regulär wird einem Internet-Anbieter vorgeschrieben, derartige Netzsperren flächendeckend zu realisieren. Von daher wirkt das Vorgehen von Vodafone höchst merkwürdig. Über die Hintergründe können wir zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren. Unsere Presseanfrage vom vergangenen Samstag wurde bislang noch nicht beantwortet. Auch die telefonische Kontaktaufnahme hat noch nicht funktioniert. Nachdem wir mehrere Minuten in der Warteschleife des Medienteams verweilten, ging der Anrufbeantworter eines Mitarbeiters an. Wir werden eine Antwort natürlich sofort per Update nachschieben, sobald sie eintrudelt. Uns interessiert vor allem, seit wann genau die DNS-Sperre umgesetzt werden muss. Und natürlich auch, wer (welches Unternehmen aus der Kreativwirtschaft) diese juristisch veranlasst hat. Für Vodafone werden derartige Verfahren mittlerweile zum Normalzustand. So muss der Düsseldorfer ISP neben Boerse.to auch Kinox.to, die Schattenbibliothek Library Genesis und die illegalen Serienportale BS.to nebst S.to sperren.
Netzsperren werden in Deutschland bald der Normalzustand sein
Die ersten per einstweiliger Verfügung erlassenen DNS-Sperren werden wohl nur den Anfang darstellen. Die großen Vertreter aus dem Graubereich wird man früher oder später alle bei den ISPs mit vielen Kunden sperren lassen. Da viele Anwender noch immer nicht wissen, wie man einen DNS-Eintrag ändert oder einen VPN benutzt, ist zu erwarten, dass derartige Maßnahmen größtenteils effektiv sein werden. Von daher gibt es für Rechteinhaber keinen Grund, davon abzulassen. Die entscheidende Frage lautet: Was sonst können Plattenlabels oder Plattenstudios etc. gegen die unrechtmäßige Verwertung ihrer Werke tun?
Update: Vodafone hat auf die Presseanfrage bisher nicht reagiert. Uns erreichten allerdings Meldungen, dass neben Boerse.to auch die Domain ddl-music.to (DDL Music) von der Netzsperre betroffen sein soll.
Tarnkappe.info
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