Der Krypto-Mixer-Dienst Bestmixer.io wurde gestern von niederländischen und luxemburgischen Behörden in Zusammenarbeit mit Europol hochgenommen. In Holland und Luxemburg wurden insgesamt sechs Server des Anbieters beschlagnahmt. Dies war die erste Aktion von Europol gegen einen Anbieter dieser Art. Europol vermutet, die Kunden haben diesen Dienst lediglich zwecks Geldwäsche und der systematischen Verschleierung von kriminellen Aktivitäten genutzt.
Strafverfahren nahm in den Niederlanden seinen Anfang
Die Strafanzeige erfolgte im Juni 2018. Sie wurde gestellt von der niederländischen Agentur für Betrugsbekämpfung, Fiscale Inlichtingen en Opsporingsdienst (kurz FIOD).
Bis zur Schließung war Bestmixer.io einer der drei größten Krypto-Mixing Anbieter im Internet. Dort wurden Bitcoin, Bitcoin Cash und Litecoin gewaschen. Der Dienst startete vor einem Jahr. Die Betreiber konnten nach Europol-Angaben einen Jahresumsatz von 200 Millionen US-Dollar generieren. Wettbewerber wie Bitblender.ch haben sich von dem Bust bislang nicht abschrecken lassen. Sie bieten ihre Dienste weiterhin ohne jede Einschränkung im Clearnet und Deepweb an.
Was war Bestmixer.io?
Bitcoin Mixer sollen die Identität der Besitzer von Kryptowährungen verschleiern. Gegen Bezahlung einer anteiligen Provision vermischen sie Coins, die im Graubereich eingesetzt wurden mit solchen, die noch sauber sind. Bestmixer.io war dementsprechend z.B. bei Verkäufern wie Konsumenten von Darknet-Shops sehr beliebt.
Über die (zumeist mangelnde) Sicherheit derartiger Anbieter gibt es verschiedene Studien. Jede Plattform für sich behauptet natürlich, dass man den Weg ihrer Coins nicht nachvollziehen kann. Wie wir in unserem Hintergrundartikel ausgeführt haben, müssen die Nutzer aber unbedingt einige Regeln beachten, wenn sie sich selbst nicht gefährden wollen.
Von wegen spitze, sicher oder geschützt: Screenshot der Webseite von Bestmixer.io.
Wie geht es weiter?
Die FIOD hat im Laufe des vergangenen Jahres unzählige Transaktionsdetails, Chat Nachrichten, die Adressen von Bitcoin-Wallets, IP-Adressen und vieles mehr gesammelt, um nun den Nutzern dieses Mixing-Dienstes habhaft zu werden. Je nach Aufenthaltsort der Bestmixer-Kunden werden die Informationen in nächster Zeit an die zuständigen Behörden übermittelt. Dem Bust werden also noch weitere folgen, wie es aussieht. Mit den rechtlichen Folgen beschäftigt sich auch das Video von The Morpheus Tutorials (siehe unten).
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Europol meldet die Zerschlagung des illegalen Darknet-Marktplatzes "Monopoly Market". Umfangreiche Käuferlisten der "Dealer" führen zu weiteren Ermittlungen.