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Bildquelle: sinbad.io

sinbad.io – Kryptomixer von Behörden zerschlagen

Vorgestern haben niederländische Behörden den Kryptomixer sinbad.io abgeschaltet. Er war einer der aktivsten Dienstleister im Netz.

Am 27. November nahmen Mitarbeiter der niederländische Behörde FIOD einen der weltweit aktivsten Krypto-Mixing-Dienste namens sinbad.io vom Netz. Die Webserver hat man in den Niederlanden und Finnland beschlagnahmt. Diese behördliche Aktion soll Geldwäsche und den Transfer von Geldern erschweren, die mit kriminellen Mitteln erworben wurden.

Mehr als 50% der Wallets stammten von Kriminellen

Laut der Pressemitteilung haben vor allem Kriminelle die Dienstleistung von sinbad.io benutzt, um die Spur ihrer Gelder zu verwischen. Nach offiziellen Angaben haben Unbekannte darüber pro Jahr Wallets im Wert von 178 Millionen Euro gewaschen. Unter anderem die nordkoreanische Hacker-Gruppierung Lazarus soll sinbad.io für ihre Zwecke in Anspruch genommen haben.

Per Definition sind Kryptomixer nicht illegal. Doch Kriminelle setzen damit die Funktion der Blockchain der genutzten Kryptowährung außer Kraft. Sie machen es Behörden somit unmöglich, der Spur ihrer Bitcoin-Wallets etc. zu folgen.

Im Fall von sinbad.io soll stammt mehr als die Hälfte der Gelder illegalen Ursprungs. Der Rest wurde nur aus Gründen des Datenschutzes ohne jeden kriminellen Hintergrund gemixt. Bei diesem Anbieter hat man die Identität der Nutzer nicht nach dem KYC-Prinzip überprüft, um die Nutzung später einer Person zuordnen zu können.

Die Server weiterer Mixing-Dienste stehen in Holland

Die holländische FIOD-Behörde geht davon aus, dass in den Niederlanden weitere Kryptomixer gehostet werden. Man will künftig auch diese vom Netz nehmen. Wenn möglich, wird man versuchen die vorgestern beschlagnahmten Webserver auszuwerten, um später auch den Betreibern habhaft zu werden. Die FIOD ist der Ermittlungsdienst der niederländischen Steuer- und Zollverwaltung.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.