Ein Uploader bei mehreren Filesharing-Portalen wurde vorgestern zu 1 Jahr Haft verurteilt. Die Musikindustrie schätzt den Schaden auf 1 Mio Britische Pfund.
Ein Uploader von Kickass Torrents (KAT) und The Pirate Bay (TPB) aus Everton bei Liverpool wurde vorgestern zu einem Jahr Haft verurteilt. Die Musikindustrie beziffert ihren Schaden auf eine Million Britische Pfund. Insgesamt wurden durch Wayne Evans rund 700.000 Musikstücke illegal vertrieben. Der 39-jährige DJ hat neben den Uploads bei TPB und KAT auch zwei eigene illegale Webseiten betrieben.
Einjährige Freiheitsstrafe für einen Uploader
Der Musikverband Performing Rights Society for Music (PRS) beschuldigt Wayne Evans, er sei der Elite Uploader OldSkoolScouse, der bei verschiedenen Torrent-Indexseiten mindestens zweihundert Top 40 Compilations aus Großbritannien illegal zur Verfügung gestellt hat. Binnen eines Jahres sei dadurch ein Schaden von einer Million Britischen Pfund entstanden, kalkulierte der Labelverband PRS. Neben unzähligen Uploads bei KAT und TPB betrieb er die Seite OldSkoolScouse.co.uk und das A cappella Portal DeeJayPortal.co.uk, wo 160.000 Nutzer die Vokalversionen bekannter Songs ausgetauscht haben. Beide Seiten wurden zwischenzeitlich von der Police Intellectual Property Crime Unit (PIPCU) gesperrt (siehe Screenshot im Beitragsbild oben).
Wayne Evans wirft man vor, die Top 40 Archive seien über die Torrent-Portale mindestens 523.000 Mal heruntergeladen worden, dazu kommen fast 136.000 gezählte Downloads bei den beiden DJ Portalen, die er betrieben hat. Der Verteidiger des Uploaders gab vor Gericht bekannt, der Angeklagte habe aufgrund seiner Filesharing Aktivitäten nicht viel Geld verdient. Die Angaben über den Verlust der britischen Musikindustrie sei nichts weiter als eine Schätzung. Die Höhe der Verluste seien hochgradig spekulativ und in diesem Fall schwer zu ermitteln. Man könne nicht jeden Download automatisch mit einem verlorenen Verkauf des Titels berechnen. Aber genau das habe die PRS getan.
Angeklagter hatte keine Gewinnabsicht
Richter Robert Trevor-Jones berücksichtigte bei seinem Urteil die wenig gewinnträchtigen Absichten bzw. Tätigkeiten des DJs, der auch als Uploader tätig war. Der 39-Jährige habe aber schon aufgrund seiner tiefen Einblicke in die Musikwirtschaft über all die Zeit genau gewusst, was er tat. Zudem seien die Umsatzeinbußen signifikant, selbst wenn man diese nicht genau beziffern könne. Die Haftstrafe wurde nach Aussage des Richters als Abschreckung ausgesprochen. Wäre der Mann aus der Nähe von Liverpool vorbestraft gewesen, wäre die Freiheitsstrafe umso höher ausgefallen.
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