spam, junk
spam, junk
Bildquelle: Lars Sobiraj

boerse.im will Spam-Versand nicht in den Griff kriegen!

Die Betreiber des Webwarez-Forums boerse.im sperren die Spammer nicht und tun nichts dagegen. Man zieht es vor, das Problem zu ignorieren.

Wir haben bereits vor einem halben Jahr von vielen Spam-Nachrichten berichtet, die bei boerse.im per PN verschickt werden. Mirrors für dieses Forum sind verfügbar unter den Domains boerse.am, boerse.ai, boerse.kz, boerse.sx und boerse.tw.

Jeden Monat müssen sich alle User darauf einstellen bis zu zwei weitere Nachrichten zu erhalten. Die Absender versuchen die Nutzer dazu zu bringen, einen Link mit einer Erotik-Partnerbörse anzuklicken. Dafür sind unterschiedliche Bots verantwortlich, die ihren Betreff abwandeln, um nicht so schnell erkannt zu werden.

boerse.im
Ärgerlich und das jeden Monat aufs Neue: Screenshot vom neuesten Spam bei boerse.im.

Für Uploader ist es allerdings indiskutabel die PN-Funktion zu deaktivieren, wie Moderator Qwan es im Feedback-Bereich vorschlägt. Als Uploader ist es wichtig zu wissen, ob man wegen toten Links kontaktiert wird. Ansonsten weiß man nicht, ob man die Files erneut unter einem anderen Link hochladen muss, um sie wieder verfügbar zu machen.

Ansonsten müsste man jeden einzelnen Upload regelmäßig überprüfen. Warum? Die Downloader können einen ja mit abgeschalteter PN-Funktion nicht mehr erreichen.

boerse.im ignoriert Problem einfach

Kein einziger Bot-Account gelöscht!

Qwan und das Team von boerse.im untersagen es den Lesern sogar, ihnen neu aufgetauchte Spam-Nachrichten zu melden. Man solle diese schlichtweg eigenhändig löschen, damit sie mit dem Thema ja keine Arbeit mehr haben, wie es scheint.

Der Moderator schreibt: „Solltet ihr die Funktion ( = private Nachrichten erhalten) weiterhin aktiviert lassen und Spam erhalten, meldet diese Nachrichten bitte nicht, sondern löscht sie einfach selbst. Danke!“ Und zuvor führt er aus: Diese dümmlichen PN-Bots werden nur absichtlich erstellt um uns Moderatoren Arbeit zu verschaffen, wir ignorieren dies jedoch zu 100%“.

Als Ausrede schreibt man, dass die Moderatoren keine Änderungen am System vornehmen können, um der Sache Herr zu werden. Aber man könnte die Admins von boerse.im ansprechen, damit sie bei der Forensoftware Regeln für den PN-Versand einstellen oder Anti-Spam Erweiterungen installieren.

Möglich wären zum Beispiel auch Captcha-Filter, die der Bot vor jedem Versand überwinden müsste. Das macht es für hoch entwickelte Bots oder billige Arbeitskräfte nicht unmöglich Spam zu verschicken. Aber es würde die Tätigkeit der Porn-Spammer zumindest ungemein einschränken.

Natürlich gibt es in jedem Forum tatsächlich einige Besucher, die nur kommen, um einen aktiven Link für ihren nächsten Download bei einem Sharehoster zu erhalten. Doch es gibt auch andere Menschen, die sich gerne austauschen. Diese Möglichkeit steht den regulären Nutzern dort nur noch zur Verfügung, wenn sie bereit sind, die nervigen Botschaften der Unbekannten zu ignorieren.

Das Problem löst sich von selbst?

Die User sollen es halt kommentarlos hinnehmen, dass man sich um das Problem nicht kümmern will?!? Anders kann man das Verhalten der Admins und Moderatoren von boerse.im nicht interpretieren. Denn selbst die Accounts der Bots, die vor über zwei Jahren die ersten Werbe-Nachrichten verschickt haben, hat man nicht gelöscht. Sie könnten ihre Tätigkeit jederzeit wieder aufnehmen.

Dazu passend hat man beim Feedback den Thread mit dem PN-Spam direkt nach Qwans Ankündigung geschlossen.

boerse.im

Auf die wütenden Proteste der User hätte man ja reagieren müssen, was mit Arbeit verbunden wäre. Das möchte man ja offenkundig nicht.

Wer als Betreiber die Problematik nicht selbst beheben kann, könnte von den Werbeeinnahmen der letzten sechs Monate einen Techniker bezahlen, der sich für ihn darum kümmert. Einige Nutzer von boerse.im wären sicher dankbar dafür, künftig keinen Müll mehr mit schöner Regelmäßigkeit zugestellt zu bekommen. Ob man davon aber ernsthaft ausgehen kann? Wohl eher nicht …

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.