Der Cybercrime-Marktplatz Rydox wurde beschlagnahmt
Der Cybercrime-Marktplatz Rydox wurde beschlagnahmt
Bildquelle: Sunny

Cybercrime-Marktplatz Rydox beschlagnahmt – drei Verhaftungen

Rydox, ein Crime-Market für persönliche Daten und Hackertools, wurde geschlossen. Drei Administratoren stehen nun vor Gericht.

Rydox, verkaufte seit seiner Gründung im Jahr 2016 gestohlene persönliche Daten und Cybercrime-Tools. Jetzt konnte der Cybercrime-Marktplatz vom US-Justizministerium (DoJ) abgeschaltet werden. Drei Administratoren des Marktplatzes wurden festgenommen. Die Behörden deckten ein Netzwerk auf, das Millionen von Dollar mit illegalen Geschäften verdient haben muss. Doch die Ermittler konnten nur einen Bruchteil davon zuordnen und beschlagnahmen.

Der Cybercrime-Marktplatz Rydox

Die Ermittler stellten fest, dass die Angeklagten über den Cybercrime-Marktplatz Rydox mehr als 7.600 Transaktionen mit gestohlenen Daten und Cybercrime-Tools abgewickelt hatten. Nach Angaben des DoJ wurden über den Marktplatz mehr als 230.000 Dollar eingenommen. Zu den angebotenen Produkten gehörten gestohlene Kreditkarteninformationen, Login-Daten und verschiedene Tools für Cyberkriminelle.

Der Cybercrime-Marktplatz Rydox wurde beschlagnahmt
Internationale Zusammenarbeit führte zur Abschaltung von Rydox.

Die Plattform bot ihren Nutzern Zugang zu einer Vielzahl illegaler Produkte, die für Betrug, Spamming und andere Formen der Internetkriminalität verwendet wurden. In einem in der Presseerklärung genannten Beispiel registrierte ein verdeckter Ermittler des FBI ein Konto auf Rydox. Er bezahlte in Kryptowährung und erwarb mehr als 40 Datensätze mit persönlichen und finanziellen Informationen von Opfern.

Schließung des Marktplatzes und drei Festnahmen

Die Administratoren von Rydox, die Kosovo-Albaner Ardit Kutleshi, Jetmir Kutleshi und Shpend Sokoli, spielten eine zentrale Rolle bei den illegalen Aktivitäten auf dem Marktplatz. Sie wurden unter anderem wegen Identitätsdiebstahls und Geldwäsche angeklagt. Ardit und Jetmir Kutleshi sollen ausgeliefert und in den USA vor Gericht gestellt werden. Sokoli hingegen ist in Albanien angeklagt und wird auch dort vor Gericht kommen.

Internationale Zusammenarbeit führte zur Verhaftung der drei Rydox-Administratoren
Auch albanische Behörden waren an der Beschlagnahmung beteiligt.

Im Zuge der Ermittlungen wurden aber nicht nur die Administratoren verhaftet und der Cybercrime-Marktplatz Rydox beschlagnahmt. Einsatzkräfte konfiszierten auch mehrere Server in Kuala Lumpur (Malaysien), die man mit dem Marktplatz in Verbindung gebracht hat. Darüber hinaus konnten auf den Konten der Beschuldigten Kryptowährungen im Wert von rund 225.000 US-Dollar sichergestellt werden.

Die Behörden konnten zudem umfangreiches Beweismaterial sicherstellen. Darunter Computer, zahlreiche Laptops und Smartphones, die bei der Verhaftung von Shpend Sokoli in Albanien beschlagnahmt wurden. Dies berichtet BleepingComputer in einem aktuellen Artikel.

Cybercrime-Marktplatz Rydox beschlagnahmt: Die strafrechtlichen Konsequenzen

Die strafrechtlichen Konsequenzen für die Angeklagten sind schwerwiegend. Ardit und Jetmir Kutleshi werden unter anderem wegen Identitätsdiebstahls und Geldwäsche angeklagt. Bei einer Verurteilung in den USA drohen ihnen immerhin bis zu 37 Jahre Haft.

Sunny

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.