Die ACE setzt die kalifornische Tonic Domains Corp. juristisch unter Druck. Sie soll offenbaren, wer hinter Serienstream.to (s.to) steckt.
Die Alliance for Creativity and Entertainment (ACE) setzt derzeit die in Kalifornien niedergelassene Tonic Domains Corp. juristisch unter Druck. Vom Domain-Verwalter will man wissen, wer hinter der populären Plattform Serienstream.to (s.to) steckt. Es bleibt abzuwarten, wie wertvoll die Informationen sind, die man per Gerichtsbeschluss einfordert. Nach Informationen des P2P-Blogs TorrentFreak haben die Betreiber von s.to viele Angaben gefälscht.
ACE will Betreiber von Serienstream.to offenbaren
Die Motion Picture Association, Inc. setzt derzeit im Auftrag der ACE die in Kalifornien niedergelassene Zweigstelle der bekannten Domain-Verwaltung Tonic.to unter Druck. Die Vorladung verlangt die Preisgabe der Identitäten, einschließlich Namen, physische Adressen, IP-Adressen, Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Zahlungsinformationen, Kontoaktualisierungen und Kontoverläufe der Eigentümer der Domain von serienstream.to bzw. s.to.
Filmindustrie wendet sich erstmals direkt an US-amerikanische Niederlassung von Tonic.to
Nach eigenen Angaben verfügt die Streaming-Seite s.to über mehr als 750.000 einzelne Links zu den unterschiedlichsten Serien-Folgen. Das Portal bietet dem deutschsprachigen Publikum den Zugriff auf mehr als 5.000 unterschiedliche Fernsehserien. Im hauseigenen Forum unter sto-board.org ist der Gerichtsbeschluss übrigens kein Thema.
Admins von s.to haben keine Angst vor Ermittlern
In unserem Interview von vor drei Jahren sagten uns die Betreiber, man habe keine Angst vor jeglichen Ermittlern. Angeblich leben sie nicht mehr in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Man habe sich schon aufgrund des Standortes abseits der EU gegen jegliche Forderungen immun gemacht. „Dennoch sind wir mit VPNs, Tor-Browser, Verschlüsselung und weiteren Maßnahmen recht gut abgesichert. Eine absolute Sicherheit wird es nie geben, aber wir sind bestens vorbereitet.“
Den Antrag hat ein Gerichtsbeamter ohne Zustimmung eines Richters genehmigt. Trotzdem muss Tonic nun die angeforderten Informationen von s.to preisgeben. Aus Insiderkreisen heißt es, viele Daten habe man gefälscht, um die eigene Identität zu schützen. Wie wertvoll die zu übermittelten Informationen sein werden, wird sich also noch herausstellen müssen. Die ACE hat diesen Schritt erstmals begangen. Derartige Auskunftsanfragen sollen Teil des umfangreichen juristischen Instrumentariums darstellen, welches die ACE hiermit erstmals angewendet hat. Bisher hat es zwar bei anderen Domain-Registraren bzw. CDN-Dienstleistern Anfragen gegeben. Bei der in Piratenkreisen beliebten Firma Tonic.to aber bislang nicht.
Registrare und Hosting-Provider sollen nach dem KYC-Prozess arbeiten
Letzten Monat haben mehr als 50 Unternehmen der Unterhaltungsbranche einen offenen Brief an die EU-Kommission unterschrieben. Im Schreiben fordert man, dass man alle Hosting-Provider, Domain-Verwaltungsstellen etc. dazu verpflichten soll, dass diese strikt nur noch nach dem Know Your Customer-Verfahren vorgehen sollen. Laut KYC-Prozess müsste jeder Kunde derartiger Dienstleister seine Identität mittels einer gültigen Ausweiskopie nachweisen. Man bat die Europäische Union darum, derartige Verpflichtungen in den Digital Services Act aufzunehmen.
S.to ist bislang online als wäre nichts geschehen. Wir sind gespannt, wie sich die Situation weiter entwickelt…
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