Veranda-Diebstahl für Apple-Produkte. Fassade eines Apple-Shops.
Fassade eines Apple-Shops.
Bildquelle: bloodua, Lizenz

Lancaster vs. Apple: Leaker zahlt Schadensersatz an Tech-Konzern

Apples Ex-Mitarbeiter Simon Lancaster hatte Geschäftsgeheimnisse des Konzerns an die Presse übermittelt. Jetzt kam es zur Einigung.

Der ehemalige Apple-Mitarbeiter Simon Lancaster hatte zahlreiche Geschäftsgeheimnisse des iPhone-Herstellers an einen Journalisten übergeben. Doch seine im März 2021 eingereichte Klage zog der Konzern nun infolge einer außergerichtlichen Einigung wieder zurück. Über die Höhe des von Lancaster zu zahlenden Schadensersatzes schweigen sich die Parteien aus.

Außergerichtliche Einigung zwischen Apple und Simon Lancaster

Apple hat seine im März 2021 eingereichte Klage gegen seinen ehemaligen Designarchitekten Simon Lancaster beigelegt. Der Konzern warf dem Ex-Mitarbeiter vor, Geschäftsgeheimnisse gestohlen und an einen Journalisten übergeben zu haben.

Laut The Verge kam es letztendlich zu einer außergerichtlichen Einigung, die der zuständige Richter in dieser Woche genehmigte. Demnach wird Lancaster als Schadensersatz einen bisher unbekannten Geldbetrag an Apple zahlen. Außerdem sei es ihm der Verfügung zufolge untersagt, „vertrauliche Informationen in irgendeiner Form ohne die ausdrückliche vorherige schriftliche Genehmigung von Apple offenzulegen, zu kommunizieren, zu übertragen, zu diskutieren oder zu nutzen.

Lancaster missbrauchte sein hohes Dienstalter, um Informationen abzugreifen

Trotz seiner mehr als zehnjährigen Beschäftigung bei Apple hat Lancaster seine Position und sein Vertrauen innerhalb des Unternehmens missbraucht, um systematisch sensible Geschäftsgeheimnisse von Apple zu verbreiten, um persönliche Vorteile zu erlangen„, warf Apple Lancaster in der ursprünglichen Klageschrift vor.

Ferner habe der Designarchitekt sein hohes Dienstalter ausgenutzt, um sich „Zugang zu internen Besprechungen und Dokumenten“ zu verschaffen. Teilweise haben diese sogar außerhalb seines Aufgabenbereichs gelegen und Geschäftsgeheimnisse des iPhone-Herstellers enthalten. Diese habe er schließlich unerlaubt an einen Journalisten weitergegeben.

Ungenannter Korrespondent erhielt zahlreiche Geschäftsgeheimnisse

Lancaster sei erstmals im November 2018 mit dem ungenannten Korrespondenten in Kontakt getreten. Diesem habe er Details über unveröffentlichte Hardware, unangekündigte Funktionsänderungen sowie zukünftige Produktankündigungen übermittelt. Bevor er Apple im November 2019 verließ, habe Lancaster sich außerdem weitere vertrauliche Dokumente beschafft, um diese seinem neuen Arbeitgeber Arris Composites zuzuspielen.

Wie aus Lancasters LinkedIn-Profil hervorgeht, nahm er seine Arbeit für Apple im Juli 2008 auf. Er war dort mitunter in die Entwicklung neuer Fertigungsverfahren für zahlreiche Produkte des Konzerns involviert. Darunter „iPad, iPad mini, Macbook Air, Macbook Pro, iMac, Magic Mouse und anderes Zubehör.“ Er gibt außerdem vor, während seiner Tätigkeit bei Apple insgesamt 21 Patente angemeldet zu haben.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.