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Bildquelle: Jackson Simmer

BREIN erwirkt Sperrverfügung gegen rechtsverletzende Torrent-Sites

Die Stiftung BREIN erreichte in den Niederlanden neue Sperrverfügungen gegen 1337x, LimeTorrents, yts, rarbg, Kickasstorrents und eztv.

Im Rahmen eines Rechtsschutzverfahrens in Rotterdam ordnete ein Gericht in der vergangenen Woche auf Antrag der niederländischen Anti-Piraterie-Gruppe BREIN eine Sperrverfügung von sechs großen und offensichtlich illegalen BitTorrent-Sites an. Von der Sperrung betroffen sind demgemäß rarbg, 1337x, yts, limetorrents, eztv und kickasstorrents. Zudem mit involviert sind Dutzende von Proxys und Mirrors für diese Sites.

Wie BREIN mitteilt, würden Inhalt und Funktion der Sites denen von The Pirate Bay in etwa entsprechen. BREIN verbuchte es zwar als Erfolg, dass durch das Blockieren von The Pirate Bay die Besucher dort um mehr als 95 Prozent zurückgingen. Allerdings beobachtete die Stiftung, dass die Besucherzahlen auf den oben aufgeführten Sites gleichermaßen zunahmen. Monatlich verzeichneten sie Millionen von Besuchen. Offensichtlich suchten Hunderttausende von niederländischen Nutzern infolge dort Zuflucht, schlussfolgerte BREIN.

Bei den Sperrungen handelt es sich um eine dynamische Sperrung. D.h., die Stiftung überwacht die Websites und Proxys und meldet in regelmäßigen Abständen alle Änderungen. Falls dann eine gesperrte Website keine Verstöße mehr begeht, wird sie wieder freigegeben. Aktuell jedoch ist konkret nach Angaben von TorrentFreak der lokale Internetanbieter Delta dazu angehalten, den Zugang zu 1337x, LimeTorrents, yts, rarbg, Kickasstorrents und eztv sowie mehreren Proxys und Mirrors zu beschränken.

Sperrungen sollen zur legalen Content-Nutzung beitragen

Nach einem zehn Jahre andauernden Rechtsstreit um die Sperrung von The Pirate Bay, schlossen BREIN und die großen niederländischen Internetzugangsanbieter sowie NLconnect im vergangenen Jahr unter der Leitung des Justizministers eine Sperrungsvereinbarung. Diese beinhaltet, dass eine Sperrverfügung gegen einen der großen Anbieter auch andere Anbieter befolgen, ohne dass gesonderte Verfügungen ergehen müssen. BREIN teilte ferner mit, dass Google, obwohl sie nicht an der Vereinbarung beteiligt sind, gleichfalls alle Verweise auf die Domains, für die eine Sperrung angeordnet wurden, entfernen.

BREIN beruft sich hinsichtlich ihres Vorgehens auch auf eine Studie von Forschern der Carnegie Mellon University. Diese würden aufzeigen, dass „der illegale Datenverkehr abnimmt und die legale Nutzung zunimmt, sobald die Hauptverursacher blockiert sind. Aus diesem Grund hat BREIN bereits andere illegale Anbieter im Visier, die für eine Sperrung in Frage kommen“.

BREIN-Direktor Tim Kuik führt dazu aus

„Wenn man eine illegale Quelle unzugänglich macht, kommt es zu einer teilweisen Verlagerung zu anderen illegalen Quellen. Allerdings zeigt sich der Effekt in der Praxis als immer geringer, je mehr Quellen gesperrt sind. In Verbindung mit einem ausreichenden legalen Angebot geht der illegale Konsum zurück, wenn man gegen illegale Anbieter vorgeht. Kostenlos oder billiger als legal bleibt attraktiv. Das Verhältnis zwischen illegalem Konsum und Umsatzeinbußen liegt in einem Markt wie den Niederlanden zwischen eins zu drei und eins zu fünf. Der Schaden ist also beträchtlich. Eine Maßnahme, wie die Sperrung, trägt etwa 10 bis 20 Prozent zur legalen Nutzung bei.“

Tarnkappe.info

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.