Patreon
Patreon
Bildquelle: monticello, Lizenz

Jack Conte: Patreon schließt Büros in Dublin und Berlin

Patreon gibt die Schließung seiner Büros in Dublin und Berlin bekannt. Insgesamt 80 Mitarbeiter sind von den Kündigungen betroffen.

Nur wenige Tage nach Bekanntwerden der Entlassungen bei seiner Belegschaft für IT-Sicherheit gibt Patreon bekannt, auch seine Büros in Dublin und Berlin zu schließen. Betroffen sind demnach Go-to-Market-, Betriebs-, Finanz- und Personal-Teams. Insgesamt rund 17 % der Patreon-Belegschaft müssen gehen.

Jack Conte: Patreon muss seine Funktionsweise ändern

Es sind schwierige Zeiten. Und schwierige Zeiten erfordern leider auch schwierige Entscheidungen. So in etwa kann man es in der Blogankündigung von Jack Conte „Eine Nachricht von Jack“ bei Patreon lesen.

Ausführlich wird darin die Entscheidung begründet, warum die Büros in Dublin und Berlin geschlossen werden müssen. Jack Conte gibt unter anderem zu verstehen: „Heute gehen wir diesen Schritt, und es tut mir sehr leid für all die netten, talentierten und kreativen Menschen, die Patreon verlassen werden„.

Wer genau von den bevorstehenden Entlassungen betroffen sein würde, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand im Team. Jack Conte versprach aber innerhalb von 10 Minuten nach Veröffentlichung der Blogankündigung die betroffenen Mitarbeiter von Patreon per E-Mail über die drohende Kündigung zu informieren und über weitere Schritte mit ihnen zu sprechen.

Angestellte in Dublin bekommen eine Perspektive und Berlin geht leer aus

Für die schwierige Lage sei unter anderem die derzeit komplizierte Gesamtlage am Venture-Kapitalmarkt verantwortlich. Das bestätigt Jack Conte in dem ausführlichen Blogbeitrag bei Patreon.

Er begründet auch ausführlichst, warum den Angestellten aus dem Büro in Dublin angeboten wird, insofern künftig mit den Ingenieurskollegen aus den USA zusammenzuarbeiten.

Da fast alle unsere Ingenieurskollegen in unseren US-Niederlassungen tätig sind. Wir bieten unseren neun Ingenieuren in Dublin Umzugspauschalen an, damit sie sich diesen Teams in den USA anschließen können.

Jack Conte

Für die Mitarbeiter in Berlin aber hatte Jack schlechtere Nachrichten und erklärt die bevorstehenden Entlassungen folgendermaßen.

Im Falle von Berlin war das Büro ausschließlich auf Vertrieb und Marketing ausgerichtet. Das ist ein Bereich, in dem wir unsere Budgets gekürzt haben, um die Ressourcen auf unser Produkt zu verlagern.

Um das Marketing sollen sich demnach künftig nur noch die Mitarbeiter in den USA kümmern.

Der Kostenfaktor bestätigt sich als Entlassungsgrund bei Patreon

Bereits als Patreon sein gesamtes IT-Sicherheitsteam entlassen hatte, vermutete man den Kostenfaktor als möglicherweise treibende Kraft hinter den Entlassungen.

Patreon hat plötzlich sein gesamtes IT-Sicherheitsteam entlassen. Grund dafür dürfte der Kostenfaktor sein. Denn für die Sicherheit des bekannten Social-Payment-Service-Anbieters aus den USA soll nun eine externe Firma zuständig werden.

Tarnkappe.info

Aber Patreon steht mit dieser „Strategie“ bei Weitem nicht alleine da, sondern folgt mit diesem Kalkül einem sich immer weiter ausweitenden Trend. 2022 haben immerhin schon mehr als 600 Technologieunternehmen und Start-ups Mitarbeiter entlassen, damit sie konkurrenzfähig bleiben können. Auch der Business Insider berichtet von bereits mehr als 78.000 Entlassungen allein in diesem Jahr.

Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.