darknet, bitcoin, litecoin
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Litecoin bald neuer Favorit? Bitcoin verliert im Darknet an Akzeptanz

Laut einer aktuellen Studie der Forscher greifen immer mehr Cyberkriminelle lieber auf den Litecoin oder Dash zurück, als auf den Bitcoin.

Wie die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Forscher von Recorded Future zeigen, ist Litecoin neben Bitcoin die am zweithäufigsten akzeptierte Kryptowährung im Darknet, gefolgt von Dash. Während jedoch Bitcoin an einschlägigen Marktplätzen an Akzeptanz verliert, treten wohl schon bald Litecoin und Dash dessen Nachfolge an. Für ihre Studie haben die Recorded Future-Forscher 150 der bekanntesten Foren, Marktplätze und illegalen Dienste im Darknet analysiert.

Litecoin & Dash im Darknet zunehmend beliebt

Zwar ist derzeit noch der Bitcoin in Darknetforen die beliebteste Kryptowährung. Für die Forscher steht jedoch fest, dass sich sogar schon in den nächsten sechs Monaten etwas verändern werde. Litecoin und Dash sollen bei den Cyberkriminellen dann höher im Kurs sein. Sie sehen diese Entwicklung als eine Folge des Kursanstieges von Bitcoin, besonders seit Ende des vergangenen Jahres. Daraus resultierten höhere Transaktionskosten und die Überweisungen dauerten zudem länger.

Bitcoin-Transfers viel zu teuer

Aus diesen Gründen wären Bitcoin-Zahlungen aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus nicht mehr durchführbar. Die Folgekosten der Transaktionen verzehnfachen sich mitunter. Bei $ 18 in Bitcoin wird bereits eine Provision in Höhe von 40 Prozent fällig. Doch gerade in der Schattenwirtschaft würden im täglichen Geschäft viele kleinere Transaktionen getätigt. Wobei die Kosten für das durchschnittliche Produkt oder den durchschnittlichen Service zwischen 50 und 300 Dollar liegen. Mit den derzeit beim Bitcoin gegebenen überbordenden Transaktionsgebühren stiege der Preis solcher Produkte und Dienstleistungen im Deep Web dann adäquat an. Das wäre bei Kryptowährungen wie dem Litecoin anders.

Wie bei jeder Geschäftsvereinbarung wäre insbesondere in den Darknetforen die Geschwindigkeit der Zahlungsabwicklung entscheidend. Mit dem inhärenten Risiko der Transaktion und des Misstrauens unter den Mitgliedern erhöht jede Minute der Verzögerung die Wahrscheinlichkeit, dass sie abgezockt werden. Die Aussicht, bis zu 24 Stunden auf eine Bestätigung der Transaktionen warten zu müssen, zusätzlich zu den üppigen Zahlungsgebühren, hat Bitcoin-Zahlungen bereits jetzt schon für eine große Gruppe von Warenanbietern im Darknet unbrauchbar gemacht.

Alternative Kryptowährungen sind eher unbekannt

So sieht die gleiche Klasse von Power-Usern, die dazu beitrugen, den Bitcoin als einheitliches Zahlungsinstrument im Darknet zu etablieren, um die Untergrund-Wirtschaft anzuregen und gleichzeitig „die Welt mit endlosen Ransomware-Attacken, illegalen Drogen und Waffen zu plagen“, den Bitcoin nun eher als eine Blockade für die Abwicklung ihrer kriminellen Geschäfte.

Die Forscher gehen somit davon aus, dass der Bitcoin in den nächsten sechs bis zwölf Monaten seinen Platz als dominierende Währung im Darknet einbüßen wird. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass Kriminelle Bitcoin ganz aufgeben, sind die Herausgeber der Studie jedoch davon überzeugt, dass es eines der wichtigsten Zahlungsinstrumente bleiben wird. Allerdings dann mit einem deutlich geringeren Marktanteil. Wann also folgt der Siegeszug des Litecoin?

Bildquelle: AaronJOlson, thx! (CC0 Public Domain)

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.