Eurojust unterstützte örtliche Behörden bei der Zerschlagung einer Forex-Krypto-Bande. Dabei fanden 21 Razzien in zwei Nationen statt.
Die EU-Behörde Eurojust hat die rumänischen und moldawischen Ermittlungsbehörden bei der Zerschlagung einer Forex-Krypto-Bande unterstützt. Den Kriminellen sind nachweislich mindestens 32 Anleger zum Opfer gefallen. Nach offiziellen Angaben verloren die Betroffenen rund 320.000 Euro.
21 Täter der Forex-Krypto-Bande überführt
Während eines gemeinsamen Aktionstages konnten die Polizeibehörden kürzlich insgesamt 21 Täter aus beiden Ländern identifizieren und diese wegen Betrugs und Geldwäsche anklagen. Eurojust unterstützte beide nationale Behörden bei der Einrichtung und Finanzierung einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe in diesem Fall.
Den nun vorliegenden Beweisen zufolge hatten die Verdächtigen seit mindestens 2020 Opfer dazu verleitet, in erheblichem Umfang in Kryptowährungen zu investieren. Der Begriff Forex bedeutet, dass man mit einer Währung eine andere kauft. Dies geschieht zumeist, um von den Kursschwankungen zu profitieren.
Vollmundige Versprechen und Influencer lockten die Opfer an
Um potenzielle Geldgeber zu gewinnen, wurden ihnen über soziale Netzwerke betrügerische Prognosen und falsche Ergebnisse präsentiert. Zu diesem Zweck wurden gefälschte Konten auf Social-Media-Plattformen eingerichtet, die vorgaben, mit Unternehmen verbunden zu sein, die in Wirklichkeit gar nicht existierten. Auch die Unterstützung rumänischer Influencer für Investitionsplattformen wurde genutzt, um das Vertrauen der Anleger zu gewinnen.
Forex-Krypto-Bande: Scam statt Trading
Darüber hinaus versprachen die Täter den Anlegern angeblich garantierte Gewinne von bis zu 100 Prozent. Die Opfer tätigten daraufhin hohe finanzielle Investitionen, die vollständig verloren gingen. Anstatt die Gelder zu investieren, überwiesen die Forex-Krypto-Bande das Geld auf ihre eigenen moldauischen Konten. Diese Konten kontrollierten die Täter, um das Geld nach Erhalt zu waschen und so die kriminelle Herkunft zu verschleiern.
Um die Ermittlungen zu erleichtern, hat Eurojust laut Pressemitteilung eine gemeinsame Ermittlungsgruppe, ein sogenanntes Joint Investigation Team (JIT), eingerichtet. Darüber hinaus wurden schließlich mehrere Meetings abgehalten, um die gemeinsame Arbeit zu koordinieren. Auch bei der Übermittlung und Vollstreckung von Europäischen Ermittlungsanordnungen an Länder, die nicht am JIT teilnehmen, wurde Unterstützung geleistet.
Beweismittel beschlagnahmt, Gelder eingefroren
Anlässlich des koordinierten Aktionstages gegen die Forex-Krypto-Bande wurden parallel an 21 verschiedenen Orten Hausdurchsuchungen durchgeführt. Die lokalen Polizeibehörden beschlagnahmten dabei diverse Beweismittel und froren kriminell verwendete Vermögenswerte ein, um den entstandenen Schaden so weit wie möglich auszugleichen.
Außer Spesen fast nichts gewesen?
Wir haben schon häufiger über das Thema betrügerisches Krypto-Trading berichtet. Die Schäden durch Anlagebetrug mit Kryptowährungen belaufen sich auf mehrere Hunderte Millionen Euro. Manche Schätzungen gehen bis zu einer Milliarde Euro, die man so ergaunert hat. So begrüßenswert die Razzia auch sein mag. Leider muss man auch sagen, dass im vorliegenden Fall der Schaden eher gering ausfällt.
Darüber hinaus ist es angesichts der zu erwartenden Umsätze wohl eher unwahrscheinlich, dass eine abschreckende Wirkung auf mögliche Nachahmer erzielt werden kann. Die nächste Forex-Krypto-Bande steht mit Sicherheit schon in den Startlöchern.