Nintendo-Hacker
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Bildquelle: ant2506

Nintendo-Hacker: 3 Jahre Haft und 259.000 Dollar Schadenersatzzahlung

Ein Nintendo-Hacker, der vertrauliche Nintendo-Daten veröffentlichte, wurde zu 3 Jahren Haft und 259.000 USD Schadenersatzzahlung verurteilt.

Der 21-jährige Nintendo-Hacker, Ryan Hernandez, aus Palmdale, Kalifornien, hat bereits Ende Januar diesen Jahres bei einer Anhörung vor einem US-Bezirksgericht in Seattle zugegeben, sich in Nintendo-Server eingehackt zu haben. Man warf ihm vor, noch unveröffentlichte Details über die von Nintendo entwickelte Videospielkonsole Nintendo Switch öffentlich preisgegeben zu haben. Offiziell stellte Nintento die Konsole am 3. März 2017 weltweit vor. Zudem fanden Ermittler zahlreiche Bilder von Kindesmissbrauch auf seiner Festplatte. Aktuell verurteilte ihn dafür ein Gericht zu drei Jahren Haft und einer Schadenersatzzahlung von 259.323 US-Dollar.

Phishing-Angriff brachte Zugang auf Nintendo-Server

Im Jahr 2016 stahlen Ryan S. Hernandez, online auch bekannt als Ryan West oder RyanRocks, und ein namentlich nicht genannter Komplize die Anmeldedaten eines Nintendo-Mitarbeiters mittels Phishing-Angriff. Hernandez nutzte infolge diesen unautorisierten Zugriff, um auf eine Vielzahl von Dateien, einschließlich proprietärer Entwicklertools und nicht öffentliche Informationen über kommende Nintendo-Produkte, darunter auch über die zu erwartende Nintendo Switch-Konsole, herunterzuladen und auf unveröffentlichte Videospiele zuzugreifen. Das geht aus einer Anklage hervor, die im Dezember beim Bundesgericht in Washington eingereicht wurde.

Nintendo-Hacker veröffentlichte geheime Informationen

Diese firmeninternen Informationen, einschließlich einer Diskussion über Nintendos interne Sicherheitslücken auf dem Server, hat Hernandez der Öffentlichkeit über Twitter, Discord und außerdem in einem Chatroom mit dem Namen „Ryan’s Underground Hangout“ zugänglich gemacht, teilten die Staatsanwälte mit. Allerdings warnte dann ein User namens Mrrraou vor dem Dowonload eines Nintendo Software Development Kits, das Hernandez bereitstellte, weil sich darin Malware verbergen würde, berichtete ArsTechnika.

Durch seine Veröffentlichungen kam Hernandez das FBI auf die Spur. Im Jahr 2017, er war damals noch unter 18 Jahren, beließ es das FBI allerdings noch bei einer Verwarnung, versehen mit dem Hinweis, das Hacken in Zukunft zu unterlassen. Hernandez jedoch ignorierte die Warnung. Der Anklageschrift zufolge hackte er sich auch in den Jahren 2018 und 2019 noch in Nintendo-Server. Er stahl auch weiterhin Entwicklertools und Informationen zu unveröffentlichten Spielen und rühmte sich infolge in sozialen Medien seiner Fundstücke.

Hausdurchsuchung erbrachte Kinderpornografie-Beweise

Nintendo Switch Controller

Im Juni 2019 erfolgte beim Nintendo-Hacker Hernandez eine Hausdurchsuchung. Man stellte Festplatten mit Tausenden von illegal kopierten Dateien des Herstellers sicher. Die beschlagnahmten Festplatten enthielten laut Staatsanwaltschaft zudem auch sexuell eindeutige Bilder von Minderjährigen. Diese befanden sich in einem Ordner mit der Bezeichnung „BAD STUFF“. Hernandez bekannte sich zudem schuldig, die Bilder besessen zu haben. Infolgedessen ist er nun ein registrierter Sexualstraftäter.

Der Richter, der den Fall beaufsichtigte, empfahl, den Nintendo-Hacker in „eine Einrichtung des Strafvollzugsbüros für Insassen mit kognitiven Problemen“ einzuweisen und ihn danach für sieben Jahre unter Aufsicht freizulassen, wie The Verge berichtet.

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.