Eine junge Frau, die auf einem Sofa sitzt und ihr Smartphone mit der TikTok-App in den mit einer Metallkette gefesselten Händen hält
Eine junge Frau, die auf einem Sofa sitzt und ihr Smartphone mit der TikTok-App in den mit einer Metallkette gefesselten Händen hält
Bildquelle: HayDmitriy, Lizenz

TikTok im Visier der EU: Prüfung von DSA-Verstößen

Die EU nimmt TikTok ausführlich unter die Lupe. Untersucht werden die Suchalgorithmen, der Datenschutz und der Jugendschutz.

Die EU hat TikTok ins Visier genommen und eine gründliche Untersuchung eingeleitet. Dabei geht es um ernste Themen wie Suchalgorithmen, potenziell schädliche Inhalte und Verstöße gegen den Datenschutz.

TikTok im Visier: Jugendschutz steht im Vordergrund

TikTok steht im Rampenlicht der EU wegen möglicher Verstöße gegen den Digital Services Act (DSA), insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit von Minderjährigen und andere Fragen. Die offizielle Prüfung konzentriert sich auf Aspekte wie süchtig machende Algorithmen, den berüchtigten „Kaninchenloch-Effekt“ und Probleme bei Altersverifikation und Datenschutzeinstellungen. Die Europäische Kommission hat sich vorgenommen, keinen Stein auf dem anderen zu lassen.

Der Ruf von TikTok ist nicht der beste - und das nicht erst seit heute!
Der Ruf von TikTok ist nicht der beste – und das nicht erst seit heute!

Die Untersuchung konzentriert sich vor allem auf die Privatsphäre und Sicherheit von Minderjährigen. Insbesondere werden mögliche negative Auswirkungen des Designs und der Algorithmen von TikTok untersucht. Dies betrifft vor allem das Suchtverhalten und den „Kaninchenloch-Effekt„, der zu problematischen Inhalten führen kann. Die Kommission will sicherstellen, dass das Grundrecht auf körperliches und geistiges Wohlbefinden sowie die Rechte des Kindes gewahrt bleiben.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Wirksamkeit der Altersverifikationstools von TikTok und der Gewährleistung angemessener Datenschutzeinstellungen. Hier wird von TikTok ein ähnlich hohes Niveau wie bei Meta Instagram und Facebook gefordert. Dies berichtet engadget in einem aktuellen Artikel.

Transparenz bei Werbung und Forschung

Die EU-Kommission prüft auch, ob TikTok seinen Verpflichtungen zur Transparenz in der Werbung nachkommt und Forschern ausreichenden Zugang zu Daten gewährt, wie vom DSA gefordert.

Die Einleitung des Verfahrens gibt der Kommission die Möglichkeit, Beweise zu sammeln und bei Nichteinhaltung weitere Maßnahmen zu ergreifen, einschließlich vorläufiger Entscheidungen.

TikTok und seine Muttergesellschaft ByteDance haben bereits einige Änderungen vorgenommen, um die Anforderungen der DSA zu erfüllen. Dazu gehören die Möglichkeit für Nutzer, ihre „For You“-Seite nicht von Algorithmen steuern zu lassen, die Einführung neuer Funktionen zur Meldung schädlicher Inhalte und die Abschaffung personalisierter Werbung für EU-Nutzer im Alter von 13 bis 17 Jahren.

Meta und TikTok im Vergleich

Die EU hat sowohl TikTok als auch Meta bereits im Zusammenhang mit dem Umgang mit illegalen Inhalten und Fehlinformationen im Nahen Osten untersucht. Meta wurde mit einer hohen Geldbuße belegt. Zudem gibt es Spekulationen über die Einführung einer kostenpflichtigen Option zur Deaktivierung personalisierter Werbung bei beiden Unternehmen.

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.