Geheimdienste im Wandel: Die NSA
Ein leerer Parkplatz - unwahrscheinlich dass alle im Homeoffice sind.
Bildquelle: CreativeTime Reports (CC BY-SA 2.0)

NSA verrät, wie man das Smartphone vor Schadsoftware schützt

Die NSA hat Hinweise zum Schutz vor Schadsoftware auf Smartphones veröffentlicht. Manche Tipps sind ganz nützlich, andere wirken eher profan.

Die NSA, der größte Auslandsgeheimdienst der USA, empfiehlt zur eigenen Sicherheit einen simplen Trick. Im zweiseitigen PDF-Dokument rät man den Nutzern, mindestens einmal in der Woche das Gerät komplett auszuschalten, um es neu hochzufahren. Dies könne die Anwender recht gut vor Zero-Click-Angriffen schützen.

Bei dieser Schadsoftware ist kein fehlerhaftes Verhalten der Anwender erforderlich. Die Software nistet sich ohne jegliches Zutun der Opfer auf ihrem Gerät ein. Das macht Zero-Click- bzw. die No-Click-Malware so gefährlich.

NSA rät dazu, das Gerät 1x pro Woche neu zu booten

Die mobilen Betriebssysteme Android als auch iOS sind mittlerweile recht gut dagegen geschützt, dass sich unerwünschte Programme irgendwo abspeichern lassen. Allerdings gebe es Hoffnung, so die NSA, denn viele Angriffe finden lediglich im Arbeitsspeicher des Smartphones statt. Und genau diesen löscht man, indem man die Hardware komplett neu bootet. Weitere Infos zu Zero-Click-Angriffen findet man beispielsweise hier.

Umso weniger Apps laufen, umso besser!

Doch die NSA hat noch mehr Tipps auf Lager. So soll man die Nutzung von Bluetooth einschränken, nur original Zusatzgeräte benutzen und sich nicht in ungeschützte WLAN-Netzwerke einwählen. Außerdem soll man die Übertragung des eigenen Aufenthaltsortes wirklich nur dann erlauben, wenn man es unbedingt braucht. Von der mobilen Nutzung von VPN-Diensten ist interessanterweise überhaupt keine Rede.

Spannend die Hinweise, die Kameras der Geräte am besten stets abzudecken. Außerdem soll man auch das Mikrofon daran hindern, ungewollt Aufnahmen an Dritte zu übertragen. Hilfreich sei es außerdem, so wenige Apps zu installieren wie irgend möglich. Jede zusätzliche App birgt ein mögliches Sicherheitsrisiko. Updates der Firmware soll man zeitnah einspielen und ja keinen Jailbreak durchführen.

So war das sicher nicht gemeint: Das iPhone6 als ein von der NSA überwachtes Gerät.
Foto Jay F Kay, thx! (CC BY-NC-SA 2.0).

NSA kein Fan von Jailbreaks

So ganz Unrecht hat die NSA damit nicht. Denn Jailbreaks können bei falscher Anwendung sehr schnell dazu führen, dass man mit neuen Apps auch jede Menge Spy- oder sonstige Schadsoftware installiert. Wer mithilfe eines Jailbreaks den goldenen Käfig von Apple verlässt, verlässt auch deren geschütztes Gebiet.

Wer sich die Hinweise im Original anschauen will, kann dies gerne tun. Die Broschüre „Mobile Devices Best Practises“ der NSA kann man hier als PDF-Dokument herunterladen bzw. betrachten.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.