Gravatar
Gravatar
Bildquelle: Piter2121

Gravatar-Datenleck: 114 Millionen Anwender betroffen

HaveIbeenPwned warnt davor, dass Unbekannte bei Gravatar über 114 Millionen Datensätze erbeutet und im Darknet veröffentlicht hätten.

Gravatar, ein Dienst zur Erstellung von Avataren, die mit Online-Konten verknüpft werden können, steht im Mittelpunkt einer Warnung von HaveIbeenPwned. Die Sicherheitsplattform machte Benutzer, die sich für die Überwachung von Passwortverletzungen über ihren Dienst angemeldet haben, aktuell auf ein groß angelegtes Datenleck aufmerksam.

Massencrawling bei Gravatar bereits im Oktober 2020 bekannt

Bereits im Oktober 2020 unterrichtete Sicherheitsforscher Carlo Di Dato BleepingComputer darüber, wie Gravatar von Webcrawlern und Bots für die Massendatenerfassung seiner Profile missbraucht werden kann. In darauf folgenden Tests konnte BleepingComputer dies bestätigen. Sie stellten fest, dass bestimmte Benutzerprofile auch mehr öffentliche Daten, wie E-Mails, Namen und Benutzernamen enthielten als andere. Diese beinhalteten obendrein Bitcoin-Wallet-Adressen, Telefonnummern, Standort usw. Diese Daten konnten bequem per JSON heruntergeladen werden.

Unbekannte nutzten Ansatz zu Datenextraktion

Genau die Situation, vor der Carlo Di Dato damals schon gewarnt hatte, ist nun offensichtlich tatsächlich eingetreten. Gemäß HaveIBeenPwnd haben sich Unbekannte Zugriff auf E-Mail-Adressen, Nutzernamen und MD5-Hashes, verschlüsselte Datenpakete, von 164 Millionen Gravatar-Konten verschaffen können. 114 Millionen dieser Daten liegen bereits entschlüsselt vor und wären in Darknet-Hackerforen abrufbar. HaveIBeenPwnd teilt mit, dass die entsprechende Datenbank E-Mail-Adressen, Namen und Nutzernamen umfasse.

Gravatar-User können durch die Eingabe der eigenen E-Mail-Adresse bei HaveIbeenpwned.com überprüfen, ob sie selbst von dem Datenleck betroffen sind. Eine Passwort-Änderung, sowohl hier, als auch bei der Verwendung gleicher Passwörter in anderen Diensten, ist in einem solchen Fall dringend angeraten.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.