4.000 Seiten geheimer Facebook-Dokumente sind im Netz aufgetaucht. Man ist nicht sehr glücklich darüber, muss aber den Daten-Leak eingestehen.
Facebook ist bekannt dafür, es immer mal wieder mit irgendwelchen Skandalen in die Schlagzeilen zu schaffen. Diesmal sind es fast 4000 Seiten geheimer Facebook Dokumente, die im Netz aufgetaucht sind. Die Betreibergesellschaft hat sich heftig gegen die Veröffentlichung der Dokumente gewehrt. Von daher bleibt abzuwarten, wie lange sie online bleiben.
Bereits Ende 2018 wurden geheime Facebook-Dokumente veröffentlicht. Schon damals, kam der Name Six4Three in dem Leak vor. Die Dokumente wurden ursprünglich im Rahmen einer Klage zusammengestellt. Das Startup Six4Three, hatte 2015 Klage gegen Facebook erhoben, weil es den Zugang seiner Bikini-Foto-App zur Entwicklerplattform gesperrt hatte.
Die geheimen Facebook-Dokumente
Facebook ist natürlich nicht sehr glücklich mit der Veröffentlichung dieser geheimen Dokumente. In einer E-Mail-Erklärung gegenüber dem Tech-Magazin Business Insider, schrieb ein Sprecher: „Diese alten Dokumente wurden von jemandem mit einer Agenda gegen Facebook aus dem Zusammenhang gerissen und unter völliger Missachtung des US-Rechts öffentlich verbreitet.“
Wie lange diese „geheimen“ Dokumente online bleiben werden, kann niemand so genau wissen. Im Moment findet man das immerhin knapp über 600 MB schwere PDF-Dokument mit sämtlichen Dokumenten, noch auf dataviz.nbcnews.com. Aber auch der ein oder andere Telegram Nachrichten Kanal bietet das PDF bereits zum Download an.
Die wichtigsten Enthüllungen aus den Facebook Dokumenten
Business Insider hat eine interessante Auflistung gemacht, die die wichtigsten Enthüllungen des Dokumenten-Leaks enthalten:
- Konzern-Manager planten heimlich eine neue Datenrichtlinie: „switcharoo“. „Facebook hat 2012 damit begonnen, den Zugriff auf Benutzerdaten für App-Entwickler zu unterbinden, um potenzielle Konkurrenten auszumerzen. Gleichzeitig wurde der Schritt der Öffentlichkeit als Segen für die Privatsphäre der Benutzer vorgestellt“, berichtete Reuters am Mittwoch unter Berufung auf die durchgesickerten Dokumente.
- Das Unternehmen erwog, Unternehmen den Zugriff auf Benutzerdaten in Rechnung zu stellen. Die Ende 2018 veröffentlichte Dokumente zeigten, dass Facebook von 2012 bis 2014 Unternehmen zum Bezahlen gezwungen hat, um auf Benutzerdaten zugreifen zu dürfen.
- Facebook plante, die Standorte von Android-Nutzern auszuspionieren. Unter Berufung auf die Dokumente berichtete Computer Weekly im Februar: „Facebook plante, mit seiner Android-App den Standort seiner Kunden zu verfolgen und Werbetreibenden das Versenden von politischer Werbung sowie das Aufrufen von Dating-Websites an einzelne Personen zu ermöglichen.“
Der Dokumenten-Leak umfasst fast 4.000 Seiten interner Dokumente des sozialen Netzwerks. Dazu kommen hunderte Seiten juristischer Dokumente. Vieles davon sind sicherlich Informationen, die Mark Zuckerberg lieber nicht der Öffentlichkeit prasentiert hätte.
Zwei Daten-Leaks sind immer noch besser als drei Daten-Leaks
Dass Facebook sich mit Daten-Leaks schon lange und auch gut auskennt, ist bekannt. Nur sind es in der Regel eben unsere Nutzer-Daten, mit denen Facebook mit Vorliebe „schlampig“ umgegangen ist. Wie „gut“ das Unternehmen das kann, hat es uns erst am Dienstag wieder bewiesen.
Man gab am Dienstag einen weiteren „Sicherheitsvorfall“ bekannt, in dem eingestanden wurde, dass rund 100 App-Entwickler möglicherweise in bestimmten FB-Gruppen unberechtigt, Zugriff auf Nutzerdaten hatten.
In einem Blog-Beitrag von Facebook, der am Dienstag veröffentlicht wurde, bestätigte Facebook, dass es sich bei den App Entwicklern, die unberechtigt auf diese Informationen zugreifen konnten, in erster Linie um Entwickler von Social Media-Management- und Video-Streaming-Apps handelte.
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