Der GTA-6-Hacker Arion Kurtaj muss so lange in der forensischen Psychiatrie bleiben, bis er nicht mehr gefährlich für die Allgemeinheit ist.
Lapsus$, eine berüchtigte Hackergruppe, hat mit ihren Cyberverbrechen weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Zwei der Cybergangster wurden nun verurteilt. Eines ihrer Mitglieder, der 18-jährige Arion Kurtaj aus Oxford, muss so lange in der forensischen Psychiatrie bleiben, bis die Ärzte ihn nicht mehr für gemeingefährlich halten.
Die Machenschaften von Lapsus$ und der spektakuläre GTA 6-Hack
Die Hackergruppe Lapsus$ hat mit ihren weltweiten Cyberverbrechen für Aufsehen gesorgt. Im Mittelpunkt stand dabei das 18-jährige Mitglied Arion Kurtaj aus Oxford. Die auch als „digitale Banditen“ bezeichnete Gruppe machte mit Angriffen auf multinationale Konzerne Schlagzeilen. Kurtaj selbst erregte Aufmerksamkeit durch den Diebstahl und die Veröffentlichung von Videoclips des heiß erwarteten Spiels Grand Theft Auto 6 (GTA 6).
Die angeblich aus Großbritannien und Brasilien stammende Hackergruppe kombiniert betrügerische Tricks mit Hacking. Unternehmen wie Microsoft und Revolut wurden Opfer ihrer erfolgreichen Angriffe. Lapsus$ zeigte, wie einfach es für Jugendliche ist, gut verteidigte Organisationen zu infiltrieren. Das öffentliche Feiern und Verhöhnen der Opfer über Telegram veranlasste die US-Cybersicherheitsbehörden, einen detaillierten Bericht über Lapsus$ und ähnliche Hackergruppen von Minderjährigen zu erstellen.
Trotz laufender Haftstrafe und unter Polizeischutz in einem Hotel gelang es Kurtaj erneut zuzuschlagen. Mit Hilfe eines Amazon FireTV-Sticks, eines Hotelfernsehers und eines Mobiltelefons drang er in das interne Nachrichtensystem Slack von Rockstar Games ein. Seine Aufforderung an das Unternehmen, sich innerhalb von 24 Stunden zu melden, blieb unbeantwortet. Daraufhin veröffentlichte er unter dem Pseudonym „TeaPotUberHacker“ gestohlene Clips und den Quellcode von GTA 6 in einem Forum.
Die Folgen für den jugendlichen Hacker mit Autismus
Das Gericht stellte fest, dass Kurtaj während seiner Haft gewalttätig war. Auch gab es wohl Dutzende Berichte über Verletzungen und Sachbeschädigungen. Der Richter verurteilte Arion Kurtaj wegen seiner Gefährlichkeit und seiner Absicht, in die Cyberkriminalität zurückzukehren, zu einer unbegrenzten Haftstrafe in der forensischen Psychiatrie.
Psychiater hatten ihn bereits im Sommer wegen seines Autismus als nicht verhandlungsfähig eingestuft. Die Verteidigung argumentierte, dass Kurtaj aufgrund seiner psychischen Probleme nicht prozessfähig sei.
Im gleichen Verfahren verurteilte der Richter ein 17-jähriges Mitglied von Lapsus$. Neben dem Vorwurf des Hackens wurde er auch der Belästigung von Frauen für schuldig befunden. Der Jugendliche wurde zu einer 18-monatigen Rehabilitationsmaßnahme mit intensiver Überwachung verurteilt. Dies berichtet die BBC in einem aktuellen Artikel.
Die Geschichte von Lapsus$ und ihrem spektakulären GTA 6-Hack zeigt die Faszination und Gefahr der Cyberkriminalität, insbesondere wenn Jugendliche involviert sind. Gleichzeitig wirft der Fall Arion Kurtaj aber auch Fragen zum Umgang mit jugendlichen Tätern auf und unterstreicht die Notwendigkeit von Resozialisierungsmaßnahmen.