Arion Kurtaj ist wegen psychischer Probleme nicht verhandlungsfähig. Die Staatsanwaltschaft hält ihn für eine „Schlüsselfigur“ von Lapsus$.
Ein junger Lapsus$-Hacker sorgte 2022 für Schlagzeilen, als er Uber, das Fintech-Unternehmen Revolut und die Entwickler des beliebten Spiels Grand Theft Auto erfolgreich angriff. Die Staatsanwaltschaft behauptet, der 18-jährige Arion Kurtaj sei Mitglied der Hackergruppe Lapsus$ und habe 2022 die Unternehmen Revolut und Uber ins Visier genommen. Nun kam es zu einer weiteren Anhörung vor Gericht.
Arion Kurtaj: Der Schaden geht in die Millionen
Bei einem der Hackerangriffe von Lapsus$ verschaffte sich Arion Kurtaj unter anderem Zugang zu den Daten von rund 5.000 Revolut-Kunden. Der Schaden bei Uber hingegen betrug fast 3 Millionen Dollar.
Doch damit nicht genug: Arion Kurtaj soll auch den Spieleentwickler Rockstar Games gehackt haben. Darin drohte er, den Quellcode der geplanten Fortsetzung von Grand Theft Auto zu veröffentlichen.
Außerdem wird ihm vorgeworfen, gemeinsam mit einem 17-jährigen Kollegen den britischen Breitbandanbieter BT Group und den Mobilfunkanbieter EE erpresst zu haben. Sie sollen 4 Millionen Dollar Lösegeld gefordert haben.
Die Angeklagten sind Schlüsselfiguren bei Lapsus$
Die Staatsanwaltschaft sieht Arion Kurtaj und den 17-Jährigen als „Schlüsselfiguren“ von Lapsus$ und wirft ihnen weitere Straftaten vor. Im Februar 2022 sollen sie den Chiphersteller Nvidia Corp gehackt und Geld dafür verlangt haben, die gestohlenen Daten nicht zu veröffentlichen. Von Samsung veröffentlichten die Hacker 190 GB an Daten, von NVIDIA 20.3 GB interne Informationen etc. pp.
Die Verteidigung argumentiert, dass der junge Lapsus$-Hacker aufgrund psychischer Probleme als nicht verhandlungsfähig anzusehen sei. Die Geschworenen müssen nun entscheiden, ob er die ihm zur Last gelegten Taten begangen hat. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters in einem kürzlich erschienenen Artikel.
Insgesamt werden Arion Kurtaj 12 Straftaten vorgeworfen. Darunter Erpressung, Betrug und Computermissbrauch. Der 17-Jährige ist aber auch wegen Erpressung, Betrug und Computerkriminalität im Zusammenhang mit den Hackerangriffen auf BT und Nvidia angeklagt. Diese Vorwürfe bestreitet er allerdings.
Die strafrechtliche Verfolgung und Bestrafung der beiden jungen Täter ist ohne Zweifel von großer Bedeutung, um ein Signal an potenzielle Hacker zu senden und die rechtliche Verantwortung für derartige Verbrechen zu verdeutlichen.