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Telegram gewinnt aufgrund von Facebook-Ausfall drei Mio. neue Nutzer

Wegen des Ausfalls des Facebook Messengers & WhatsApp sind innerhalb eines Tages drei Millionen User zum Messenger Telegram gewechselt.

Als am 14. März weltweit der Facebook Messenger, WhatsApp und Instagram für mehrere Stunden ausfiel, ging Telegram als Gewinner dieser Situation hervor. Telegram Gründer und CEO Pavel Durov gab auf seinem Telegram-Channel bekannt, dass sie innerhalb von 24 Stunden drei Millionen neue User verzeichnen konnten.

Telegram-Gründer Pawel Durov jubelt

„Wir bieten echte Privatsphäre und genügend Platz für alle“, begrüßte Durov erfreut die Neuzugänge. Seinen Messengerdienst nutzen global über 200 Millionen Personen, weit weniger als den Konkurrenten WhatsApp. Während Facebook sich über Werbeeinnahmen finanziert, setzt Durov auf Userspenden. Telegram punktet mit geheimen Chats, zweistufiger Anmeldung und einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei geheimen Chats. Allerdings gibt es auch Grund zur Annahme, dass sich deutsche Behörden Zugang zu Chatverläufen verschaffen können. Das ist möglich, sofern man die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei Chats nicht aktiviert.

Juristische Probleme für Betreiber in Russland

Vergangenen April wurde Durovs Dienst Telegram aufgrund seiner Weigerung, mit den Behörden zu kooperieren, in Russland per Gerichtsbeschluss blockiert. Durov kam deren Forderungen hinsichtlich einer Herausgabe von Verschlüsselungscodes und Benutzerinformationen nicht nach. Er verwies diesbezüglich auf die Gewährleistung der Privatsphäre und der Kundenrechte. Durov hält das Ansinnen der Behörde für verfassungswidrig.

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Erst am vergangenen Wochenende demonstrierten Tausende von Menschen, darunter auch Pavel Durov, in Moskau gegen eine zunehmende Internetzensur. Sie wehren sich insbesondere gegen einen angekündigten Gesetzentwurf, wonach russische Datenströme künftig nicht mehr über Server im Ausland geleitet werden sollen. Die Regierung plant ein rein russisches Netz, was man voll und ganz unter Kontrolle haben würde. Da passt Telegram überhaupt nicht ins Bild.

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Foto LoboStudioHamburg, thx! (Pixabay Lizenz)

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.