Die USA haben strenge Einreisekontrollen und über das ESTA werden eine Menge Personendaten geteilt. Welche Daten müssen überliefert werden?
Dass die USA eine der strengsten Einreisekontrollen auf der Welt haben, ist für viele klar. Aber welche Daten müssen bei der Einreise angegeben werden? Über das verpflichtende Visum oder ESTA, das man vor der Abreise beantragen muss, sammeln die US-Behörden einen Haufen persönlicher Informationen.
Die Abkürzung ESTA steht übrigens für Electronic System for Travel Authorization. Bei der Einreise nimmt man zudem ein Foto aller Reisenden.
ESTA oder Visum für die USA
Wer in die USA einreisen möchte, muss vor dem Abflug eine Reisegenehmigung beantragen. Man kann ein herkömmliches Visum beantragen, aber das ist ein sehr kostspieliger und zeitraubender Prozess. Da Deutschland und die meisten Länder des Schengenraums an das US-amerikanische “Visa Waiver Programme” angeschlossen sind, kann die Reisegenehmigung auch über ein ESTA-Formular beantragt werden. Das Formular kann man online innerhalb weniger Minuten ausfüllen. Es vereinfacht die Einreise in die USA enorm.
Personendaten im ESTA-Formular
Auch wenn das ESTA deutlich einfacher zu beantragen ist als das herkömmliche Visum USA, muss auch hier eine lange Reihe an Personendaten angegeben werden. Zusätzlich zu den Kontaktdaten, Reisepassdaten und einigen Informationen zu den Reiseplänen, die man bei den Visumanträgen in viele andere Länder benötigt, muss man auch einige überraschend spezifische Fragen im ESTA-Formular beantworten.
Im Formular wird nach den Namen der Eltern, dem Arbeitgeber und sogar nach den Social-Media-Profilen aller Reisenden gefragt. Dadurch wollen die Grenzbehörden überprüfen, ob die Eltern nicht womöglich bekannte Verbrecher sind. Zudem will man sicherstellen, dass der Aufenthalt in den USA finanziell abgesichert ist.
Wofür die Informationen über die Social-Media-Profile dienen sollen, ist jedoch unklar. Es ist auch nicht ganz deutlich, was passiert, wenn man diese Frage nicht wahrheitsgemäß beantwortet. Bis 2020 waren dies noch optionale Felder im ESTA Antragsformular, aber seitdem sind sie verpflichtend. Wer in die USA einreisen möchte, sollte vorher also gut prüfen, was sie bzw. er alles auf den eigenen Social-Media-Kanälen geteilt hat.
Biometrischer Chip und Fotos bei der Einreise
In Folge der Terroranschläge rund um 9/11 in den USA, forderten die Behörden des Landes, alle Reisepässe weltweit mit biometrischen Chips auszustatten. Dies ermöglicht es, die Identität aller Reisender elektronisch festzustellen. Mittlerweile sind alle Reisepässe, die in der Europäischen Union ausgestellt werden, mit einem biometrischen Chip ausgestattet. Dadurch ist das Gesicht und die Fingerabdrücke von allen Reisenden mit einem Reisepass digital abzulesen. Um ein ESTA beantragen zu können, ist die Verwendung eines biometrischen Reisepasses verpflichtend.
Bei der Einreise in die USA wird zudem ein Bild jedes/-r Reisenden abgenommen und mit den biometrischen Daten im Reisepass maschinell geprüft. Sollten die Bilder nicht mit den biometrischen Daten übereinkommen, verwehrt man die Einreise. Wenn der Computer eine Übereinkunft der Daten im Reisepass, im ESTA und im abgenommenen Bild meldet, gestattet man die Einreise in die USA.
Was daraufhin mit den abgenommenen Fotos und den über das ESTA-Formular überlieferten Daten passiert, ist nicht deutlich. Die US-Behörden geben keine Auskunft hierüber.