Die Bundesnetzagentur will im Rahmen der Breitbandmessung die Geschwindigkeit deutscher Internet-Zugänge überprüfen. Es hagelt aber Kritik.
Die Bundesnetzagentur hat am vergangenen Freitag einen erneuten Test der Breitband-Geschwindigkeit in Deutschland gestartet. Die Breitbandmessung soll ans Tageslicht bringen, ob die den Endkunden zur Verfügung stehenden Datenraten in die Nähe der Werbeversprechungen kommen, oder kläglich dahinter zurück bleiben. Alle deutschen Breitband-Kunden können sich an dem groß angelegten Test beteiligen.
Bundesnetzagentur will mit Breitbandmessung Qualitätskontrolle ermöglichen
Die Bundesnetzagentur will mit dieser einfachen und kostenlosen Möglichkeit, die Breitband-Geschwindigkeit zu überprüfen, deutschen Internet-Nutzern eine Qualitätskontrolle ermöglichen. „Endkunden soll ermöglicht werden, auf einfache Weise Umfang und Qualität von Telekommunikationsdiensten zu vergleichen,“ so die Behörde in ihrer Pressemitteilung zum Start der Breitbandmessung.
Zudem fallen bei dem Test natürlich auch statistische Daten an, die eine Einschätzung der Gesamtsituation in Sachen Breitband in Deutschland ermöglichen. In der Vergangenheit haben Beobachter häufig kritisiert, dass viele Breitband-Anschlüsse weitaus langsamer waren, als es die Anbieter versprachen. Rechtlich ist dies zwar meist kaum anfechtbar. Die Geschwindigkeiten geben die ISPs meist mit dem – in vielen Fällen diskret versteckten – Zusatz „bis zu“ an. Für die Nutzer ist es allerdings dennoch frustrierend, wenn sie beispielsweise statt der erhofften 16 MBit/s nur neun oder zehn erhalten. Wird dies transparent gemacht, könnte der Druck auf die Anbieter steigen und die Situation so womöglich auf lange Sicht verbessert werden.
Licht und Schatten bei der technischen Umsetzung
Nutzer von DSL – und anderen stationären Anschlüssen können die Breitbandmessung bequem per Browser durchführen. Dabei gibt es allerdings einen großen Kritikpunkt: der Test funktioniert nur mit einer aktuellen Version von Java. Das allerdings gilt als Sicherheitsrisiko – und wird von aktuellen Versionen des populären Browsers Google Chrome gar nicht mehr unterstützt. Hier hätte sich wahrscheinlich eine elegantere Lösung finden lassen.
In anderer Hinsicht dagegen hat die Bundesnetzagentur ihre Breitbandmessung an das Jahr 2015 angepasst. Jetzt misst man auch mobile Datengeschwindigkeiten. Dazu hat man spezielle iOS- und Android-Apps entwickelt, die man in den jeweiligen Stores herunterladen kann. Lediglich Nutzer exotischerer Mobil-Betriebssysteme, etwa Blackberry oder Windows Mobile, bleiben außen vor.
Tarnkappe.info