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Bildquelle: TheDigitalArtist, Lizenz

Semikron Gruppe aus Nürnberg wird Opfer eines Cyber-Angriffs

Unbekannte Hacker haben offenbar Daten aus den IT-Systemen des Nürnberger Elektronikherstellers Semikron kopiert. Semikron bestätigte bereits.

Cyberkriminelle hatten es kürzlich auf den Nürnberger Elektronikhersteller Semikron abgesehen. Das Unternehmen versichert, unverzüglich alle erforderlichen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung eingeleitet zu haben.

Professionelle Hackergruppe greift Elektronikhersteller Semikron an

Wie Semikron auf der eigenen Webseite am Montag, den 1. August 2022 mitteilte, gab es einen Hackerangriff auf die IT-Systeme des Unternehmens. Die bisher unbekannten Hacker behaupten demnach, Daten von Semikron kopiert zu haben. Doch bisher ist noch unklar, um welche Daten es sich genau handelt. „Sobald genauere Informationen über einen etwaigen Datenabfluss vorliegen, werden die betroffenen Kunden und Vertragspartner informiert„, heißt es in der Mitteilung.

Semikron
Das offizielle Firmenlogo von Semikron.

Teilweise sei es zu einer Verschlüsselung der IT-Systeme und Dateien gekommen. Eine forensische Untersuchung und Bereinigung der Systeme werde bereits durchgeführt. Die Geschäftsleitung von Semikron bekräftigt, „unverzüglich alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet“ zu haben, „um mögliche Schäden zu begrenzen„.

Auch externe Cybersicherheits- und Forensik-Experten habe das Unternehmen einbezogen, um den Vorfall zu untersuchen. Des Weiteren werde das Unternehmen von zuständigen Behörden unterstützt. Eine Minimierung der Störungen für Mitarbeiter, Kunden und Vertragspartner, sowie eine Absicherung der IT-Systeme des Unternehmens habe derzeit höchste Priorität.

Hackerangriffe häufen sich

Hackerangriffe wie der auf Semikron, treten immer häufiger auf. So berichteten wir erst kürzlich darüber, wie eine Ransomware-Gruppe, die sich LockBit nennt, insgesamt 78 Gigabyte an Daten von Steuerzahlern bei der italienischen Steuerbehörde abgegriffen haben soll. Eine weitere Hackergruppe, die dem russischen Geheimdienst FSB zugeordnet wird, hatte es erst kürzlich auf die kritische Infrastruktur in Deutschland, wie beispielsweise den Stromkonzern EnBW abgesehen. Und selbst der Videospiel-Publisher Bandai Namco wurde erst im vergangenen Monat Opfer eines Ransomware-Angriffs.

Gerade in der heutigen Zeit, in der das Internet und die Digitalisierung bereits jede Branche umgekrempelt haben, wird IT-Sicherheit zu einem der wichtigsten Eckpfeiler unserer vernetzten Welt. Angriffe auf die kritische Infrastruktur und auf Unternehmen wie Semikron sind bereits brisant genug. Doch welche Ausmaße die Cyberangriffe anzunehmen vermögen, wenn wir erst massenhaft von autonomen und hochgradig vernetzten Fahrzeugen und Flugobjekten umgeben sind, darüber darf sich jeder selbst seine Gedanken machen.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.