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Facebook-Messenger: US-Regierung fordert Hintertür für Behördenzugriff

Die US-Regierung fordert Facebook auf, die Verschlüsselung ihres Messengers für die Strafverfolgung auszuhebeln, Facebook lehnt dies ab.

Wie vorher schon Apple, fordert die US-Regierung aktuell Facebook dazu auf, zum Zwecke der Strafverfolgung, in die bestehende Software eine Hintertür einzubauen, sodass die Behörden auf Konversationen trotz Verschlüsselung zugreifen können. Facebook jedoch lehnte das Ersuchen ab, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insiderinformationen.

Die Forderung, verschlüsselte Chats abhören zu wollen, leitet sich aus derzeitigen Ermittlungen gegen die Verbrechergruppe „Mara Salvatrucha“, auch bekannt unter dem Namen „MS-13“, ab. Die von der Gruppe genutzten Facebook-Chats wären Ende-zu-Ende-verschlüsselt, folglich könne niemand, außer den Beteiligten, auf die Konversationen zugreifen, auch Facebook nicht. Somit solle Facebook den Behörden mit einer Hintertüre trotz Verschlüsselung Zugang gewähren. Gemäß Informationen von The Verge wolle das US-Justizministerium Facebook wegen Missachtung des Gerichts belangen, weil Facebook sich weigerte, diesen Forderungen nachzukommen.

Derzeit beschäftigt sich ein kalifornisches Bundesgericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit dem Fall und wird über den generellen Zugriff verschlüsselter Messages entscheiden. Laut Reuters wäre das Grundsatzurteil wegweisend auch für ähnliche Messenger. Sollte sich die US-Regierung durchsetzen, könnte sie gegebenenfalls auch gegen die Verschlüsselung bei anderen Diensten, wie WhatsApp oder Signal, vorgehen.

Bildquelle: edar, thx! (CC0 Public Domain)

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.